Lehrstellen besetzen: 19 Wege, um die besten Azubis zu finden

Vielen Ausbildungsbetrieben fällt es schwer, ihre Lehrstellen zu besetzen. Rund 50.000 bis 60.000 Ausbildungsplätze bleiben jedes Jahr unbesetzt. Möchten Sie geeignete Azubis finden, sollten Sie methodisch vorgehen und verschiedenste Möglichkeiten für die Azubisuche ausschöpfen. Erfahren Sie hier, wie jeder Ausbildungsbetrieb Azubis finden kann.

Erstellen Sie Ihr Anforderungsprofil für die Lehrlingsausbildung

Wenn Sie neue Azubis suchen, beantworten Sie zunächst die folgenden Fragen für sich:

  • Welche kommunikativen Fähigkeiten sollte Ihr Lehrling mitbringen? (z. B. Kontaktfähigkeit, Aufgeschlossenheit)
  • Wo sollten die Stärken im sozialen Bereich liegen? (z. B. Teamfähigkeit, Kompromissbereitschaft, Kooperationsfähigkeit)
  • Wie wichtig ist Ihnen das Auftreten des Nachwuchses? (z. B. Erscheinungsbild, höfliche Umgangsformen)
  • Welche Kenntnisse setzen Sie für die Lehrstelle voraus? (z. B. EDV-Kenntnisse, Sprachkenntnisse)
  • Welche Fähigkeiten müssen bei den Interessenten vorhanden sein? (z. B. räumliches Vorstellungsvermögen, Kreativität, schnelle Reaktion, Ausdauer)
  • Muss Ihr Lehrling für die Stelle körperlich belastbar sein?

Unterteilen Sie Ihr Anforderungsprofil für Auszubildende in drei Arten von Kriterien:

  • Muss-Kriterien: In diese Gruppe gehören die Anforderungen, die für die Lehrlingsausbildung zwingend erfüllt sein müssen (maximal zwei bis drei Kriterien).
  • Soll-Kriterien: Im Bereich der Soll-Kriterien wünschen Sie sich zwar, dass sie von Bewerbern erfüllt werden, aber das Ausbildungsziel ist nicht in Gefahr, wenn dies nicht der Fall ist.
  • Kann-Kriterien: Die Kann-Kriterien sind eher als optional anzusehen. Nutzen Sie sie als Entscheidungshilfe bei der Suche nach neuen Mitarbeitern, wenn Gleichstand zwischen mehreren Bewerbern herrscht.

Mit diesen Kriterien können Sie nun ganz einfach geeignete Auszubildende auswählen. Überprüfen Sie anhand der Bewerbungsunterlagen, ob alle gewünschten Muss-Kriterien für die Lehrstelle erfüllt sind, und schon haben Sie die Kandidaten, die in die engere Auswahl kommen können.

Auszubildende finden: 19 Ideen, um Ihre Ausbildungsplätze zu besetzen

Wie finden Sie passende Azubis, um Ihre Ausbildungsplätze zu vergeben? Es gibt viele Möglichkeiten für Ausbildungsbetriebe, um Schulabgänger anzusprechen:

  1. Praktikum, Ferienjobs und Schnuppertage: Bieten Sie Stellen für Schnupperlehrlinge, Praktikanten oder Ferienjobs an. Alle drei Arten sind sehr begehrt und eine Möglichkeit für Sie, sich als attraktiver Ausbildungsbetrieb darzustellen. Auch eine Einstiegsqualifizierung, die von der Bundesagentur für Arbeit gefördert wird, ist eine gute Methode der Nachwuchsgewinnung.
  2. Lehrstellenbörse: Schalten Sie Ihre Stellenanzeige neben klassischen Printmedien auch in Lehrstellenbörsen im Internet, etwa von den Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern oder der Bundesagentur für Arbeit.
  3. Kinowerbung: Kinowerbung ist wesentlich günstiger als die meisten Unternehmer denken, erreicht aber wie kaum ein anderes Medium genau Ihre Zielgruppe. Hier können Sie sich positiv darstellen. Außerdem hat das Kino allen anderen Werbeformen gegenüber einen großen Vorteil: Der Kinobesucher hat kaum eine Möglichkeit, sich Ihrer Botschaft zu entziehen.
  4. Radiospots: Das Radio erreicht eine breite Streuung. In einem kurzen Spot können Sie Ihr Lehrlingsgesuch gut unterbringen und so nicht nur Jugendliche, sondern auch Eltern erreichen.
  5. Aushänge: Sie können Ausbildungsangebote auch per Aushang verbreiten, und zwar überall dort, wo sich Jugendliche bevorzugt aufhalten. Geeignet sind beispielsweise Schwarze Bretter in den Schulen, Aushangtafeln in Jugendzentren, Sportvereinen usw. Sprechen Sie Aushänge aber immer vorher mit den Verantwortlichen ab.
  6. Plakatanzeigen: Entwerfen Sie Plakate, die optisch auffallen, und platzieren Sie sie strategisch klug an Bushaltestellen, Bahnhöfen und natürlich auch in Schulen.
  7. Schülerzeitungen: Schülerzeitungen eignen sich einerseits für die Platzierung von Werbung für Ihre Ausbildungsplätze (Sponsoren sind für solche Projekte immer gesucht!), andererseits aber auch für Erfahrungsberichte Ihrer Auszubildenden. Sie werden von Schülern, Lehrern und Eltern gelesen.
  8. Ausbildungsmessen: Ausbildungsmessen sind seit einigen Jahren immer mehr im Kommen. Hier können Sie Ihr Unternehmen präsentieren und gleichzeitig Kontakt zu den Jugendlichen und Schulabgängern herstellen. Auch normale Messen und Gewerbeausstellungen bieten Möglichkeiten, auf Ihr Gesuch hinzuweisen.
  9. Speeddating: Veranstalten Sie gemeinsam mit anderen Arbeitgebern ein Speeddating. Sie lernen innerhalb kürzester Zeit interessante Menschen kennen und die Jugendlichen finden Betriebe mit unbesetzten Ausbildungsplätzen.
  10. Betriebsbesichtigungen / Tag der offenen Tür: Veranstalten Sie Besichtigungen Ihres Betriebs und gehen Sie mit diesem Angebot gezielt auf Schulen zu. In der Regel wird Ihr Angebot einer Betriebserkundung gerne angenommen. Die Jugendlichen erhalten so einen kleinen Einblick in den Alltag als Azubi in Ihrem Betrieb.
  11. Vorträge: Besonders im Rahmen der Berufsorientierung können Sie Schulen anbieten, Vorträge zu halten. Themen sind beispielsweise der Ablauf einer Ausbildung in Ihrem Betrieb, mögliche Ausbildungsberufe oder einfach Tipps für die Berufswahl.
  12. Mundpropaganda: Fordern Sie Ihre Mitarbeiter dazu auf, aktiv für Ihre Lehrstellen zu werben, beispielsweise im Freundeskreis oder im Verein. Fördern Sie dies auch durch betriebsinterne Aushänge.
  13. Anschlagtafeln: Veröffentlichen Sie Ihre Stellenanzeige als Arbeitgeber an öffentlichen Anschlagtafeln.
  14. Projekttage: Führen Sie Projekttage durch, in deren Rahmen Jugendliche Ihren Betrieb kennenlernen können. Ein gutes Beispiel ist hierfür der Girl’s Day, bei dem Mädchen in typische Männerberufe schnuppern.
  15. Lokale Berichterstattung: Viele lokale Tageszeitungen bieten die Möglichkeit, Artikel zu veröffentlichen. So schaffen Sie es, regelmäßig in aller Munde zu sein. Berichten Sie zum Beispiel über den Start eines neuen Lehrjahres, über den erfolgreichen Abschluss Ihrer Auszubildenden oder über Erfolgsquoten.
  16. Arbeitsagentur: Auch über die Arbeitsagentur lassen sich passende Auszubildende finden. Für die Einstellung von Schulabgängern, die noch keine Ausbildungsstelle gefunden haben, können Sie manchmal sogar ein kostenloses Praktikum als Test nutzen oder eine Förderung erhalten. 
  17. Sponsoring: Im Bereich des Sponsorings bieten sich zahlreiche Möglichkeiten. Denken Sie nur an Banden- oder Trikotwerbung im örtlichen Sportverein oder die Stellung von Informationsmaterial für Schulen.
  18. Social Media: Die Social-Media-Kanäle gehören heute zu den wichtigsten Strategien im Ausbildungsmarketing, um sich als modernes und attraktives Unternehmen zu präsentieren. Berichten Sie bei Facebook & Co. regelmäßig über Ihre Ausbildung und scharen Sie möglich viele „Freunde“ um sich. Sie alle bekommen es über ihre Profile mit und Ihr Unternehmen ist stets im Bewusstsein der Jugendlichen verankert.
  19. Netzwerk: Zapfen Sie Ihr persönliches Netzwerk an. Bitten Sie Verwandte, Ihre Stellenanzeige mit anderen zu teilen, und kommunizieren Sie mit Ihren Ansprechpartnern bei Schulkontakten und Kooperationen.

Lesen Sie unseren Artikel "Azubimangel: Lehrlingsmangel statt Lehrstellenmangel" in den GründerNews!

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Erfolgreiche Suche: Auszubildende auswählen in mehreren Schritten

Für Arbeitgeber ist es deutlich schwieriger, einen geeigneten Auszubildenden auszuwählen als einen normalen Angestellten: Abgesehen von den Schulnoten gibt es nur wenige Faktoren, die bei der Azubisuche tatsächlich vergleichbar sind. Gehen Sie deshalb bei der Suche nach Azubis am besten in mehreren Schritten vor:

Auswertung der schriftlichen Bewerbung

Aus der schriftlichen Bewerbung können Sie einiges herauslesen. Achten Sie auf diese Faktoren:

  • Ordentliche und saubere Bewerbungsunterlagen
  • Vollständigkeit der Bewerbung
  • Korrektes Deutsch (oder Englisch) ohne gehäufte Rechtschreib-/Grammatikfehler
  • Formulierung der persönlichen Motivation für die Lehrlingsausbildung

Viele Bewerber erhalten bei der Gestaltung ihrer Bewerbung Unterstützung. Wenn eine Bewerbung vor Rechtschreibfehlern nur so strotzt oder schmutzig ist, sollten Sie aufmerksam werden.

Betriebsinterne Einstellungstests bei der Suche nach Mitarbeitern

Auch kleinere Unternehmen können Einstellungstests nutzen. Sie bieten die Möglichkeit, sich schnell einen Überblick über die vorhandenen Bewerber zu verschaffen. Was nämlich gewöhnlich fehlt, ist ein einheitlicher Maßstab, mit dem die Schüler gemessen werden können. 

Viele Unternehmen führen im Rahmen ihrer Suche nach Auszubildenden im Betrieb Einstellungstests durch. Dies hat den Vorteil, dass Sie gezielt die Eigenschaften abprüfen können, die für das Unternehmen wichtig sind. Wenn Ihr Betrieb beispielsweise Auszubildende für sehr „Mathematik-lastige“ Lehrstellen sucht, werden Sie etwa die Mathematikaufgaben in den Vordergrund rücken.

Schwierig ist die Bewertung von Einstellungstests, denn die Ergebnisse sind nur bedingt aussagekräftig. So kann es passieren, dass ein Schüler, der sonst sehr schlechte Noten hat, in der engeren Auswahl für eine Stelle landet, weil er an diesem einen Tag gute Ergebnisse abgeliefert hat. Ebenso kann ein Schüler mit guten Noten durch das Raster fallen, weil er zufällig am Tag des Einstellungstests schlecht drauf war.

Dennoch können Einstellungstests Ihrem Ausbildungsbetrieb zusätzlich zu anderen Entscheidungskriterien eine grobe Richtung weisen und zeigen, welche Bewerber am ehesten für den jeweiligen Ausbildungsberuf geeignet sind. Eine Garantie für eine erfolgreiche Lehrlingsausbildung gibt es sowieso nie.

Einstellungsgespräch/Vorstellungsgespräch

Das Einstellungsgespräch sollten Sie immer führen, bevor Ihr Ausbildungsbetrieb einen Bewerber als Lehrling einstellt. Jetzt ist der Punkt gekommen, an dem Sie Ihr eingangs festgelegtes Anforderungsprofil für die Lehrstellewieder herausholen sollten. Überlegen Sie sich im Vorfeld Fragen, mit deren Hilfe Sie die Erfüllung der gestellten Kriterien für die Suche nach Mitarbeitern abprüfen können.

Fragen Sie alles, was Sie fragen möchten – ruhig auch etwas, womit der Bewerber überhaupt nicht rechnet. So finden Sie nämlich leicht heraus, ob er so ist, wie er sich gibt, oder ob er sich im Vorfeld in Bewerbungstrainings auf sein Vorstellungsgespräch vorbereitet hat.

Führen Sie mit den Azubis in der engeren Auswahl ein zweites Vorstellungsgespräch, zu dem Sie auch die Eltern bitten (natürlich nur bei minderjährigen Bewerbern). So erfahren Sie mehr über das Umfeld Ihres potenziellen Azubis, was oft Rückschlüsse auf die Motivation, den privaten Rückhalt und die Perspektiven zulässt.

Schlechte Noten, guter Azubi?

Wie erkennt man, ob ein Bewerber ausbildungsreif ist? Machen es die guten Noten aus? Zeigt er sich beim Vorstellungsgespräch mit gepflegten Umgangsformen? Fakt ist: Sie sehen es einem Bewerber nicht an der Nasenspitze an, ob er sich später in der Lehrlingsausbildung als absoluter Bringer oder totaler Reinfall erweisen wird. Leider können es sich Unternehmer in vielen Branchen nicht mehr leisten, wählerisch zu sein. Die besten Schulabgänger mit Einser- oder Zweier-Notenschnitt bewerben sich etwa nur selten bei Ausbildungsbetrieben im Handwerk.

Gute Noten oder schlechte Noten?

Ein gewisses Mindestmaß an schulischer Vorbildung ist für nahezu jeden Ausbildungsberuf erforderlich – schon alleine, um nicht an den schulischen Anforderungen der Berufsschule bzw. der Abschlussprüfung zu scheitern. Trotzdem: Sie müssen nicht unbedingt einen Azubi mit einem Notenschnitt von 1,5 suchen.

Azubis mit schlechteren Noten ziehen in der Regel während der Ausbildung einen erhöhten Aufwand nach sich, etwa für zusätzlichen Nachhilfeunterricht oder Beratung. Viele dieser Lehrlinge sind aber umso dankbarer für die Chance und bleiben dem Unternehmen auch nach der Ausbildung treu. Bewerber mit sehr guten Noten werden dem Ausbildungsbetrieb weniger Aufwand verursachen. Häufig ziehen sie aber direkt nach der Ausbildung weiter, um Berufserfahrung zu sammeln oder einen Meistertitel zu erwerben.

Achten Sie nicht nur auf die schulischen Leistungen, sondern auch auf Fähigkeiten. Gerade in handwerklichen und technischen Berufen ist es oft deutlich wichtiger, dass die Bewerber etwa handwerklich orientierte Hobbys haben, sich bei der freiwilligen Feuerwehr engagieren oder Gartenarbeit mögen. Für Ihre Nachwuchsgewinnung im Unternehmen würde Ihnen ein Praktiker am meisten bringen – und ihn können Sie durchaus auch bei den zunächst weniger fähig erscheinenden Bewerbern finden.

Praktikumsplätze anbieten

Bieten Sie ein Praktikum für Bewerber an, die Sie auf den ersten Blick noch nicht überzeugen konnten. Lassen Sie die Praktikanten während ihrer Anwesenheit im Betrieb gerne auch einmal verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen – so können Sie sich am einfachsten ein Bild darüber verschaffen, ob sie nicht nur in der Lage sind, Verantwortung zu übernehmen, sondern auch gerne leistungsbereit und diszipliniert an die Arbeit gehen. Lesen Sie jetzt die wichtigsten Aspekte, wenn Sie einen passenden Praktikanten finden wollen.

Übrigens muss es sich dabei nicht um die typischen einwöchigen Schnupperlehren handeln, zu denen Schüler der achten und neunten Jahrgangsstufen gewöhnlich antreten. Sie können Praktikumsstellen auch für ausbildungssuchende Schulabgänger anbieten. Sie haben dann die Möglichkeit, individuelle Zuschüsse der Arbeitsagentur in Anspruch zu nehmen und längerfristige Praktika anzubieten. Diese erlauben es, einen noch tiefergehenden Einblick in die Persönlichkeit des Bewerbers zu erhalten. Wenn Sie feststellen, dass er für den Beruf geeignet ist, können Sie ihn direkt in ein Ausbildungsverhältnis übernehmen. Sollte keine Eignung vorliegen, lässt sich das Praktikumsverhältnis jederzeit beenden.

Halten Sie Ihre Auszubildenden bei der Stange!

Wenn Sie viel Arbeit in die Gewinnung neuer Azubis gesteckt haben, sollten Sie dafür sorgen, dass Sie die Früchte dieser Arbeit auch ernten dürfen. In der Praxis kündigen nämlich viele Azubis noch vor dem ersten Arbeitstag ihre Lehrstelle oder „schmeißen“ die Lehre während der Probezeit. Rund jeder vierte Azubi führt seine Lehrlingsausbildung nicht zu Ende. Bleiben Sie daher nach der Vertragsübersendung mit Ihren zukünftigen Azubis in Kontakt, um sich ihre Treue schon heute zu sichern. 

Halten Sie den Kontakt

Um Ihre Azubis bei der Stange zu halten, müssen Sie den Kontakt halten. Hierfür haben Sie viele Möglichkeiten:

  • Veranstalten Sie einen Informationstag, zu dem Sie Ihre Lehrlinge und deren Eltern einladen. Wenn Sie die Eltern auf Ihrer Seite haben, steigt die Wahrscheinlichkeit enorm, dass Ihnen auch die Azubis treu bleiben. An diesem Tag können Sie beispielsweise eine Führung durch das Unternehmen veranstalten, die Arbeitsplätze der Lehrlinge zeigen und über die Ausbildung informieren. Außerdem können sich Eltern und Azubis schon vor dem ersten Arbeitstag kennenlernen und sich austauschen.
  • Verschicken Sie ein kleines Präsent zum Geburtstag Ihrer Auszubildenden oder gratulieren Sie zum erfolgreichen Schulabschluss.
  • Informieren Sie über freiwillige Sonderleistungen und zeigen Sie Ihrem Azubi, welche Vorteile ihm die Ausbildung in Ihrem Hause bietet.

Der erste Arbeitstag ist oft entscheidend

Den ersten Arbeitstag Ihrer Lehrlinge sollten Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn oft entscheidet er darüber, ob sich Ihre Auszubildenden im Unternehmen wohlfühlen oder nicht. Nehmen Sie sich Zeit, um sie persönlich zu begrüßen. Wenn Sie keine Zeit haben, sie durch den ganzen Tag zu begleiten, stellen Sie feste Ansprechpartner/Paten ab, die sich um die neuen Kollegen kümmern. Eine Firmenbesichtigung gehört zum ersten Tag ebenso dazu wie eine Vorstellungsrunde mit allen wichtigen Kollegen. Erklären Sie genau den Arbeitsplatz und gehen Sie mit Ihren Azubis durch, in welchen Ausbildungsabschnitten die Ausbildung erfolgen wird.

Regeln und Verbote muss es in jedem Betrieb geben. Vermeiden Sie es allerdings, Ihren Lehrlingen auf einen Schlag sämtliche Regeln aufzusagen – das wirkt extrem negativ und verbohrt. Lassen Sie die Regeln besser über den Tag verteilt immer wieder einfließen und formulieren Sie sie zwar positiv, aber dennoch verbindlich. Nach der Einführung können Sie langsam in den Arbeitsalltag einsteigen. Vermeiden Sie aber den sprichwörtlichen „Fall ins kalte Wasser“, denn das schreckt nur ab. Steigern Sie langsam die Anforderungen – so können Sie sicher sein, dass Ihre neuen Auszubildenden auch mitziehen und nicht auf der Strecke bleiben.

  1. Nutzen Sie Ihre Kontakte zu Lehrern und der Handwerkskammer, Vorträge und mehr, um Lehrlinge zu suchen.
  2. Haben Sie geeignete Kandidaten gefunden? Dann können Sie jetzt Lehrlinge ausbilden.
  3. Beschäftigen Sie sich mit der richtigen Personalführung.
  4. Schließen Sie einen Arbeitsvertrag ab. Nutzen Sie dazu Vorlagen der Handwerkskammer bzw. IHK.
Bild Torsten Montag mit weißem Hemd, sitzend
Gründerlexikon-Redaktion Torsten Montag

Torsten Montag ist seit 2004 als Chefredakteur inhaltlich für das Gründerlexikon verantwortlich. Er ist regelmäßig Interviewpartner sowie Gastautor von Fachbeiträgen externer Medien zum Thema Gründung und Selbständigkeit. Bevor er gruenderlexikon.de gegründet hat, war er als Steuerfachangestellter und Betriebswirt ua. bei PwC und einer Steuerkanzlei in Thüringen tätig.