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Sie wünschen sich einen engagierten Praktikanten, der Ihr Team verstärkt und neue Impulse einbringt? Das Gründerlexikon zeigt Ihnen, wie Sie mit Praktikumsbörsen, externen Stellenangeboten und anderen Möglichkeiten einen geeigneten Praktikanten finden, wie Sie und die Studenten bzw. Schüler möglichst viel aus den Praktika mitnehmen können und welche rechtlichen Besonderheiten Sie rund um Pflichtpraktika, freiwillige Praktikumsplätze und Auslandspraktika kennen sollten.
Praktikanten kosten Zeit und stellen ständig Fragen. Aber trotz aller Vorbehalte lohnt es sich, mit Schülern und Studenten zu arbeiten:
Tipp: Im Gegensatz zur normalen Ausbildung müssen Sie für das Angebot von Praktikumsstellen an Studierende keine Voraussetzungen (z. B. Ausbilderschein) erfüllen. Wichtig ist nur, dass Sie den Praktikanten auch etwas bieten können, beispielsweise einen tiefgreifenden Eindruck vom Berufsleben in der Branche oder auch Praxiserfahrung.
Um Bewerber für Ihren Praktikumsplatz zu finden, können Sie verschiedene Möglichkeiten nutzen:
Häufig empfiehlt sich für Ihre Personalsuche ein Mix aus mehreren Methoden, damit Sie einen geeigneten Praktikanten mit Praxiserfahrung finden.
Viele Arbeitgeber kämpfen mit dem Problem, dass ihre Suche zu wenige Bewerbungen hervorbringt. Damit Sie aus vielen Kandidaten wählen können, beherzigen Sie am besten diese Tipps rund um den Praktikumsplatz:
War Ihre Suche erfolgreich und die Entscheidung für einen Schüler oder Studenten ist gefallen, beachten Sie am besten die folgenden Schritte und Tipps rund um die Abwicklung des Praktikumsplatzes:
Welche Art von Praktikum Sie anbieten, hat große Auswirkungen auf die nachfolgenden Entscheidungen, zum Beispiel im Hinblick auf Vergütung, Urlaub oder Lohnfortzahlung. Entscheiden Sie sich zwischen diesen Arten von Praktika:
Achtung: Für welche Art von Praktikum Sie sich auch entscheiden – es muss immer ein Ausbildungsziel verfolgen, beispielsweise die Vorbereitung auf den Berufseinstieg, ein Studium oder den Erwerb von Praxis im Beruf. Setzen Sie den Praktikanten wie einen normalen Arbeitnehmer ein, ohne ihm Erfahrung oder Wissen zu vermitteln, entsteht automatisch ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis. Ein solches Scheinpraktikum kann enorme Gehaltsnachzahlungen nach sich ziehen. Schlimmer wiegen jedoch meist die Nachzahlungen von Sozialversicherungsbeiträgen und Lohnsteuer. Dokumentieren Sie deshalb die Ausbildungsziele am besten vertraglich und im Rahmen regelmäßiger Gespräche.
Hat der Praktikant einen Urlaubsanspruch? Wie ist mit Krankheitsfällen umzugehen? Muss Mindestlohn gezahlt werden? Unter welchen Bedingungen ist eine Kündigung möglich? Viele Fragen rund um die rechtlichen Grundlagen von Praktika richten sich danach, um welche Art von Praktikum es sich handelt:
Freiwilliges Praktikum
Pflichtpraktikum
Die Arbeitszeit richtet sich gewöhnlich nach der üblichen Wochenarbeitszeit im Betrieb und liegt bei 35 bis 40 Stunden pro Woche. In Hinblick auf maximale Arbeitszeiten sowie Lage und Dauer der Pausen gelten die Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes und bei minderjährigen Praktikanten (z. B. beim Schülerpraktikum) die Regelungen des Jugendarbeitsschutzgesetzes.
In der Praktikumsvereinbarung finden Sie alle wichtigen Details rund um das Praktikum. Ein Vertrag ist zwar gesetzlich nicht gefordert (Ausnahme: Nachweispflicht bei freiwilligen Praktika, die dem Mindestlohn unterliegen), aber zu Nachweiszwecken sinnvoll, egal ob freiwilliges Engagement, Pflichtpraktika oder Auslandspraktikum. Folgende Punkte sollte er beinhalten:
Je nach Höhe der Vergütung für freiwillige oder Pflichtpraktika können Sie den Job als Minijob oder nach den elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmalen abrechnen. Lassen Sie sich bei der Lohnabrechnung oder der Übermittlung von Beitragsanmeldungen von einer Lohnsoftware unterstützen. Ob Sozialversicherungsbeiträge und andere Abgaben anfallen, hängt von der Art des Praktikums ab:
Schülerpraktikum |
| keine Sozialversicherungsbeiträge |
---|---|---|
Freiwilliges Praktikum | ohne Entgelt | keine Sozialversicherungsbeiträge |
| mit Entgelt | sozialversicherungsfrei als Minijob, kurzfristige Beschäftigung oder Werkstudententätigkeit; bei Praktika, die zur Überbrückung dienen, volle Sozialversicherungspflicht |
Vorgeschriebenes Zwischenpraktikum |
| unabhängig vom Entgelt keine Sozialversicherungsbeiträge |
Vorgeschriebenes Vor- oder Nachpraktikum | ohne Entgelt | keine Sozialversicherungsbeiträge |
| Entgelt bis 325 Euro | Arbeitgeber trägt die SV-Beiträge vollständig |
| Entgelt ab 326 Euro | Die regulären Beiträge werden je zur Hälfte vom Arbeitgeber und Praktikanten getragen (keine Gleitzonenregelung möglich) |
Je nach Aufbau und Größe Ihres Unternehmens können Sie Praktika unterschiedlich umsetzen:
Ermöglichen Sie dem Praktikanten, das Berufsfeld kennenzulernen, Praxis im Beruf zu erwerben, beantworten Sie Fragen und lassen Sie ihn aktiv mitarbeiten. Profitieren Sie von der Möglichkeit, sein Potenzial voll auszuschöpfen und für das Unternehmen zu nutzen. Lassen Sie ihn nicht nur einfache Jobs erledigen, sondern auch an echten Problemstellungen oder Projekten mitarbeiten.
Möchten Sie einen passenden Praktikanten finden, sollten Sie bei der Personalauswahl sorgfältig vorgehen. Entscheiden Sie, ob er aufgrund seiner bereits erworbenen Erfahrung und charakterlichen Eigenschaften in der Lage ist, Ihre Erwartungen zu erfüllen und motiviert und engagiert aufzutreten. Zugleich sollten Sie Ihrem Praktikanten auch etwas bieten: Unterstützen Sie Wissbegierde, beantworten Sie Fragen und lassen Sie sich auf neue Wege und Vorschläge ein. Wenn Sie den perfekten Kandidaten gefunden haben, bringen Sie damit auch frischen Wind in Ihr Unternehmen.