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Mit einem modernen Tool und den richtigen Informationen wird die Ermittlung des Finanzbedarfs und das Erstellen eines Finanzplans zu einer einfachen und kinderleichten Rechenaufgabe.
Wenn Sie mit der Kapitalbedarfsrechnung Ihren Kapitalbedarf berechnet haben, Haben Sie eine wichtige Vorarbeit bereits geleistet. Sie haben einen Überblick zu den Belastungen und Ausgaben, um Ihr Anlage- und Umlaufvermögen anzuschaffen und die ersten Monate der Selbstständigkeit zu überbrücken. Nun wird es Zeit herauszufinden, ob und wie Sie diese Höhe an Kosten über eine gewisse Laufzeit decken können. Hierfür stehen Ihnen verschiedene Arten der Finanzierung zur Verfügung.
Wenn Sie Ihren Finanzierungsbedarf selber errechnen und anschließend den Finanzierungsplan (zumindest als Entwurf), profitieren Sie von einer Reihe Vorteilen:
Auf dieser Seite erfahren Sie alles, was Sie zum Thema Finanzierungsbedarf und Finanzierungsplan wissen müssen. Und vor allem beantworte ich Ihnen die Frage, die mir als Berater und Coach für Existenzgründer und Selbstständige am meisten gestellt wird: Welches Programm oder Software zum Ermitteln des Finanzierungsbedarfs und zur Aufstellung der Finanzierungsplanung kann ich aus eigener Erfahrung empfehlen?
Im Idealfall sollten Sie bereits einen nicht unwesentlichen Teil Ihrer Kosten aus eigenen Mitteln, also beispielsweise aus Ersparnissen, bestreiten können. Da dieses Thema von größter Wichtigkeit ist, werden wir uns im nächsten Artikel auch noch genauer ansehen, wie Sie Ihr persönliches Eigenkapital im Detail errechnen. Mithilfe des Kapitalbedarfs und Ihres Eigenkapitals können Sie schließlich errechnen, wie hoch Ihr Finanzierungsbedarf tatsächlich ist.
Sie haben einen Kapitalbedarf von 250.000 Euro. Sie verfügen über 20.000 Euro Sparguthaben sowie über ein Grundstück im Wert von 100.000 Euro. Die 100.000 Euro sind nicht flüssig, nutzen Ihnen daher im Moment für die Eigenfinanzierung nichts. Ihr Finanzierungsbedarf beträgt also 250.000 Euro – 20.000 Euro = 230.000 Euro. Der Grundstückswert wird Ihnen allerdings eine große Hilfe sein, wenn Sie Sicherheiten für ein Bankdarlehen brauchen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um den verbleibenden Kapitalbedarf zu decken. Diese lassen sich in Finanzierungen unterteilen, die Ihren Eigenkapitalstock erhöhen, und Fremdkapitalfinanzierungen. Neben Ihrem eigenen Eigenkapital können Sie eine Eigenfinanzierung anstreben, indem Sie zusätzliches Kapital ins Unternehmen holen, das Sie nicht zurückzahlen müssen. Sie erhöhen somit Ihr Eigenkapital, ohne selbst Geld zuschießen zu müssen. Beispiele hierfür sind:
Im Bereich der Fremdfinanzierung gibt es ebenfalls verschiedene Möglichkeiten. Ein normaler Kredit für Selbstständige von der Hausbank bietet sich ebenso an wie ein Onlinekredit für Existenzgründer. Zudem sollten Sie die Fördermitteldatenbank nach den richtigen Fördermitteln durchforsten und die Förderprogramme genauer unter die Lupe nehmen. Auch Bürgschaften stellen eine gute Möglichkeit dar, um auch ohne viel Eigenkapital an eine Fremdfinanzierung zu gelangen.
Ihre gesamte Finanzierungsrechnung kann beispielsweise so aussehen:
Kapitalbedarf | 250.000 Euro |
- flüssiges Eigenkapital | 20.000 Euro |
- Investition (Venture Capital) | 100.000 Euro |
= Finanzierungsbedarf | 130.000 Euro |
- Investitionskredit (Hausbank, Grundstück als Sicherheit) | 90.000 Euro |
- Über Bürgschaft besichertes Darlehen | 50.000 Euro |
= Überschuss (Notfallreserve) | + 10.000 Euro |
Wenn Sie Ihren Finanzierungsbedarf geklärt haben, sollten Sie sich im nächsten Schritt die verschiedenen Finanzierungsarten genauer ansehen. Hierzu habe ich in die Eigenfinanzierung mit Eigenkapital und die Fremdfinanzierung mit Fremdkapital unterteilt.
Nachdem Sie im Kapitalbedarfsplan festgestellt haben, wie hoch die notwendigen Investitionen für Ihr Unternehmen sein werden, beschreiben Sie nun, wie dieser festgestellte Kapitalbedarf gedeckt wird. Oder anders ausgedrückt: Von wem bekommen Sie das nötige Kapital? Auch hier haben Sie wieder verschiedene Möglichkeiten. Sie können Ihr eigenes Kapital oder Sacheinlagen (Finanzierung mit Eigenkapital) nutzen, um die notwendigen Investitionen zu realisieren. Erstellen Sie sich eine Checkliste, um den Umfang Ihres Eigenkapitals ermitteln zu können!
Kosten | Finanzierung | |||
---|---|---|---|---|
Beratung | 1.000 € | Eigenkapital | 3.000 € | |
Ware | 5.000 € | Fremdkapital | 6.000 € | |
KfZ Kosten | 1.500 € | Bankdarlehen | 2.000 € | |
Software | 1.500 € | Bausparkasse | 4.000 € | |
Gesamtkosten | 9.000 € | Gesamtfinanzierung | 9.000 € |
Das heißt zunächst, sämtliche Finanzierungsmöglichkeiten zu prüfen, um herauszufinden, wo das Geld für den nötigen Kapitalbedarf herkommen könnte. Das können das selbst ersparte Bankguthaben oder Spareinlagen sein, aber auch privates Geld von Verwandten oder Bekannten. Nicht zuletzt der Sparstrumpf.
Mit diesem Excelsheet zum Finanzplan (EÜR) erstellen Sie Ihren eigenen Finanzplan im Handumdrehen:
Füllen Sie einfach die Exceltabellen aus, alles rechnet sich von allein. Ausdrucken, fertig!
Eine andere Möglichkeit, um an liquide Mittel für Ihre Unternehmensgründung zu gelangen, ist die Aufnahme eines Darlehens bei engen Verwandten oder Bekannten. Mit niedrigen Zinssätzen können Sie so Ihre Liquidität verbessern. Allerdings sollte auch hier nicht auf Darlehensverträge und die Festsetzung entsprechender Konditionen verzichtet werden. Beteiligungen Ihrer Geschäftspartner oder Gesellschafter, sind in diesem Sinne natürlich auch Eigenkapital, welches Ihrer Firma zur Verfügung steht.
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Das bei Existenzgründern größte Problem ist neben der Finanzierung, also dem "Woher kommt das Geld?", die Investitionen oder Kapitalplanung, also dem "Wohin geht das Geld?" oder "Wofür wird das Geld benötigt?" Informieren Sie sich auch zu den anderen Berechnungen und Plänen für den Businessplan bzw. den Finanzplan:
Anschließend können Sie diese Planungen gern von einem Steuerberater prüfen lassen. Lesen Sie hier, wie Sie einen Steuerberater finden!
Torsten Montag ist seit 2004 als Chefredakteur inhaltlich für das Gründerlexikon verantwortlich. Er ist regelmäßig Interviewpartner sowie Gastautor von Fachbeiträgen externer Medien zum Thema Gründung und Selbständigkeit. Bevor er gruenderlexikon.de gegründet hat, war er als Steuerfachangestellter und Betriebswirt ua. bei PwC und einer Steuerkanzlei in Thüringen tätig.