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Neben Venture Capital und Business Angels bietet auch ein Accelerator die Möglichkeit, sein Eigenkapital auszubauen und das Start-up einen großen Schritt nach vorne zu bringen. Was man unter einem Accelerator genau versteht, wie die Förderprogramme in der Praxis aussehen und welche Vorteile sie für beide Seiten haben, beleuchte ich heute etwas genauer.
Zunächst sehen wir uns genauer an, was ein Accelerator ist. Übersetzen könnte man den Begriff mit „Beschleuniger“ – es handelt sich dabei um Unternehmen, die junge Startups in der Early-Stage-Phase dabei unterstützen, ihre Geschäftsidee weiterzuentwickeln und umzusetzen. Dabei steht weniger die Ausstattung mit Kapital im Raum – auch wenn in der Praxis in den meisten Programmen durchaus Geld fließt – sondern mehr die Versorgung mit Know-how und Infrastruktur. Typisch ist, dass Accelerator-Förderprogramme stets zeitlich stark begrenzt sind – meist dauern sie rund drei bis vier Monate, aber auch andere Zeiträume sind möglich.
Hat sich ein Startup für einen Accelerator qualifiziert, beginnt die Zusammenarbeit. Typische Leistungen des Accelerators sind:
Der Accelerator erhält im Gegenzug eine eher geringe Beteiligung im einstelligen Prozentbereich. Außerdem ist dieses Engagement bei vielen Unternehmen auch auf die Hoffnung gegründet, auf diesem Wege junge Talente mit kreativen und innovativen Geschäftsideen zu finden und für das eigene Unternehmen zu begeistern. Am Ende des Programms steht stets der sogenannte Demo Day. An diesem Tag präsentiert das Gründerteam Risikokapitalgebern (z. B. Business Angels) das Konzept. Ein Accelerator-Programm kann somit ein Sprungbrett für die weitere Finanzierung des Startups sein.
Das erste Accelerator-Förderprogramm stammt aus den USA – der „Y Combinator“ wurde 2005 gegründet. Große Entdeckungen des Gründers Paul Graham waren beispielsweise der Cloud-Dienst Dropbox und der Unterkunfts-Marktplatz Airbnb. Schnell folgte die Gründung weiterer internationaler Accelerator-Programme, zum Beispiel:
Die Zahl der internationalen Accelerator-Programme steigt jährlich an – aktuell gibt es bereits über 200. Immer mehr große Unternehmen springen auf den Zug auf und gründen eigene Programme, insbesondere internet-orientierte Unternehmen.
Die Finanzierung über Accelerator bringt Vor- und Nachteile mit sich:
Vorteile | Nachteile |
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Einige der bekannteren, internationalen Programme haben Niederlassungen in Deutschland. Darüber hinaus bietet sich Ihnen aber auch die Möglichkeit, auf Accelerator aus Deutschland zurückzugreifen. Zu den bekanntesten gehören:
Accelerator | Organisatoren | Eckdaten |
Telefónica (Spanien) | bereits 300 Startups Finanzierung bis zu 50.000 Euro Betreuung durch Expertenteam 5 – 10% Beteiligung | |
Berlin Hardware Accelerator | Betahaus, hy! | Förderung von Hardware-Startups keine Beteiligung, keine Kosten einwöchige Intensivschulung |
ProSiebenSat.1 | 25.000 Euro Finanzierung 5% Beteiligung Coaching und Mentoring Networking-Events SevenVentures Pitch Day (Gewinn einer TV-Kampagne möglich) | |
US-Unternehmen, Förderung durch Bundesregierung | Produkt muss für den US-Markt relevant sein umfassendes Mentoring und Coaching Vergabe von Arbeitsplätzen in Palo Alto und San Francisco kein Startkapital keine Beteiligung | |
| 2x pro Jahr Seedcamp Week zur Auswahl der geförderten Startups umfangreiches Mentoring Netzwerk aus über 2.000 Mentoren 50.000 Euro Kapital für 8% Beteiligung, 25.000 Euro für 5% oder 3% Stammaktien | |
Startupbootcamp |
| viele Branche Selection Days zur Qualifikation für die Teilnahme sechs Monate Rundum-Coaching Büroflächen Finanzierung von 15.000 Euro 8% Beteiligung |
Microsoft | keine Gebühren, keine Beteiligung richtet sich an technische Startups Vermittlung von Kontakten Mentoring Nutzung technischer Infrastruktur | |
Axel-Springer-Verlag | Zielgruppe: Startups mit digitalen Geschäftsiden Arbeitsplatz in Berlin Workshops optionale Finanzierung bis 25.000 Euro für 5% Beteiligung | |
Deutsche Telekom | Branchen: Internet of Things, Security and Health Co-Working-Space auf dem hub:raum-Campus Trainings für Gründerteams bis vier Personen Seedfinanzierung bis zu 300.000 Euro für 10 bis 15% Beteiligung |
Auch die Europäische Kommission kümmert sich um die Startup-Szene, indem sie unter dem Namen Accelerator Assembly eine Plattform bereitstellt, die die Unternehmen mit interessierten Startups zusammenbringt. Über 30 namhafte Accelerator sind hier unter dem Dach der Startup Europe Partnership Initiative organisiert.
Klären Sie im nächsten Schritt, ob auch Crowdinvesting eine gute Möglichkeit für Sie sein könnte, um Ihre Kapitalbasis zu verbreitern.
Torsten Montag ist seit 2004 als Chefredakteur inhaltlich für das Gründerlexikon verantwortlich. Er ist regelmäßig Interviewpartner sowie Gastautor von Fachbeiträgen externer Medien zum Thema Gründung und Selbständigkeit. Bevor er gruenderlexikon.de gegründet hat, war er als Steuerfachangestellter und Betriebswirt ua. bei PwC und einer Steuerkanzlei in Thüringen tätig.