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Dropshipping erscheint auf den ersten Blick wie die eierlegende Wollmilchsau des E-Commerce – ohne Risiko, nur wenige Nachteile, geringer Aufwand, enorme Sortimentserweiterung für den Kunden und trotzdem ein hohes Verdienstpotenzial. Ziehen Sie als Händler in Erwägung, sich mit diesem Vertriebskanal als Geschäftsmodell selbstständig zu machen, sollten Sie ans Eingemachte gehen. Der erfolgreiche Dropshipper Alexander Hupe von endlichzuhause.de plaudert aus dem Nähkästchen und versorgt Sie mit den besten Tipps rund um die Logistik, die Lieferzeit, den Kundenservice und die Vor- und Nachteile des Vertriebskanals, sodass Ihre Gründung im E-Commerce noch erfolgreicher verläuft und hohe Umsätze einbringt.
"Die Besonderheit beim Dropshipping (auch: Direktversand, Fulfillment, Streckenhandel) ist, dass der Versandhändler keinen direkten Kontakt zur Ware hat. Er verkauft die Produkte an den Endkunden, kassiert den Kaufpreis vom Kunden und organisiert – im Regelfall automatisiert – die Verpackung und Auslieferung der Ware durch den Hersteller oder Dropshipping-Großhändler. Der Selbstständige unterhält kein eigenes Lager und keine Logistik. Auch Retouren können je nach Modell direkt über den Dropshipping-Lieferanten abgewickelt werden. Als Dropshipping bezeichnet man im Prinzip die Dienstleistung, die der Lieferant für den Onlinehändler im Bereich Logistik erbringt."
Das Modell Dropshipping eignet sich sowohl für Einsteiger im Online-Handel als auch für etablierte Händler, die Wert auf eine möglichst wirtschaftliche Unternehmensführung legen. Das Konzept ist mit zahlreichen Vorteilen verbunden:
Besonders spannend am Dropshipping-Modell ist, dass sich beide Seiten – der Onlinehändler und der Großhändler – auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und von der Gegenseite profitieren können. Während der Großhändler seine Kompetenzen vor allem in einem großen Produktsortiment, Lagerhaltung und perfektionierter Logistik sieht, bedient der Shop möglichst unterschiedliche Marketingkanäle, baut eine Beziehung zum Endkunden auf und gewinnt durch die Sortimentserweiterung und kurze Lieferzeiten Stammkunden.
Der online Streckenhandel ist folglich als Partnerschaft zwischen Onlineshop und Dropshipping-Großhändler zu verstehen. Der Onlinehändler eröffnet dem Lieferanten einen neuen Vertriebskanal, ohne dass dieser sich mit den Herausforderungen des Geschäfts mit Endkunden oder dem Kundenservice befassen muss. Der Großhändler hingegen hält dem Shop den Rücken in Sachen Kapitalbindung in Waren, Lager und Logistik frei. Dieser kann das dadurch freie Budget in Marketing und somit in Wachstum investieren. Von diesem Erfolg profitiert langfristig auch der Großhändler. Eine klassische Win-Win-Situation.
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Die Vorteile des Dropshipping liegen bei uns klar auf der Hand. Zunächst ist für die Kunden kein Lager vorzuhalten. Endlichzuhause.de kann also ohne zusätzliche Lagerkosten und damit zusammenhängende Personalkosten viel mehr Produkte aus einer großen Produktpalette anbieten und verkaufen.
Der Aufbau von Lagerräumen für Verpackungsmaterial und den Warenbestand hätte mittelfristig zusätzlichen Personalaufwand erfordert. So war in der Vergangenheit allein ein Lager von 20 m² nur für Kartonagen nötig. Dazu kamen selbstverständlich entsprechende Mengen an Ware, welche geliefert, verpackt und wieder an die Kunden ausgeliefert werden mussten. Zu dieser Zeit begann der Prozess des Outsourcings. Unsere räumlichen Kapazitäten waren am Ende angelangt.
Außerdem ist der 24-Stunden-Versand nach dem Kauf für viele Produkte möglich. Viele Kunden setzen heute im Onlinebereich bereits voraus, dass die Ware innerhalb von 48 Stunden ab Bestellung im Onlineshop, zu Hause auf dem Wohnzimmertisch des Kunden liegt. Diese kurze Lieferzeit ist für ein Unternehmen ohne ausgedehnte Lagerhaltung nur mit Fulfillment fast nicht möglich. Aber nur so können die Anbieter die nötige Kundenzufriedenheit erreichen.
Wie jedes Modell hat auch dieses Geschäftsmodell des E-Commerce Nachteile:
Die Risiken im Streckenhandel hängen insbesondere mit dem Hersteller und Logistiker zusammen. Wird die Ware vom Hersteller oder Großhändler nicht in ausreichender Qualität oder zu spät zum Kunden geliefert, sind Ihre Kunden unzufrieden. Doch selbst wenn sie zufrieden sind, gibt es Risiken für Sie als Dropshipper:
Eines der größten Probleme im Dropshipping ist die automatische Datensynchronisation zwischen Onlineshop und dem Warenbestand im Lager des Herstellers. Die Bestände zwischen Shop und Hersteller müssen ständig abgeglichen und synchronisiert werden. Die Lösung hierfür ist ein Warenwirtschaftssystem mittels Schnittstellen. Ein weiteres Problem ist die Häufigkeit der Synchronisationsprozesse. Diese sollten mindestens einmal täglich durchgeführt werden, wünschenswert wäre hier eine Synchronisation in Echtzeit, was jedoch rein technisch sehr aufwändig und damit sehr teuer ist.
Erfolgreiches Fulfillment steht und fällt online mit einem guten Händler, mit dem Sie auf Augenhöhe für eine individuelle Lösung zusammenarbeiten können. Nutzen Sie einschlägige Datenbanken online für die Suche nach einem Anbieter oder Lieferanten, prüfen Sie die infrage kommenden Anbieter und Marktplätze kritisch, kontrollieren Sie die angebotenen Leistungen und Lieferzeiten und verhandeln Sie optimale Konditionen. Achten Sie insbesondere auf diese Kriterien:
Als Gründer im Bereich Dropshipping ohne Erfahrungen mit dem Geschäftsmodell macht es Sinn, zunächst mit einem deutschen Dropshipping-Händler oder zumindest einem Unternehmen mit Sitz in Europa zusammenzuarbeiten. Dies erleichtert die Zusammenarbeit, vermeidet sprachliche Missverständnisse mit dem Dienstleister und stellt eine kurze Lieferzeit für den Kunden sicher.
Wer in Deutschland keinen geeigneten Großhändler findet, könnte im Ausland, insbesondere in China Glück haben. Ich habe auf folgender Seite alle großen Einkaufsplattformen zusammengetragen, auf denen Sie geeignete Händler finden. Zudem gibt es unzählige Webseiten und Portale, auf denen Adressen nach Produktkategorien sortiert zum Abruf angeboten werden, zum Beispiel:
Grundsätzlich können Sie über Dropshipping nahezu jede Art von Waren online verkaufen. Allerdings gibt es einige Dropshipping-Produkte, die sich aufgrund des Charakters des Fulfillments besonders anbieten:
Vermeiden Sie Produkte, die naturgemäß mit einer hohen Retourenquote einhergehen (z. B. Mode, Schuhe) oder Warengruppen, bei denen eine Preisschlacht entstanden ist - beides bringt Nachteile und schmälert Ihren Erfolg. Durch die geringeren Abnahmemengen verglichen mit normalen Onlinehändlern können Sie deren aggressive Preispolitik online häufig nicht mithalten.
Auch beim Sortiment haben Sie die Wahl: Möchten Sie als Dropshipper mit einem riesigen Sortiment auftreten oder Ihren Handel online nur mit einer kleinen Menge an Produkten betreiben? Wenn Sie es richtig angehen, werden Sie mit dem Streckenhandel in jedem Fall Erfolg haben.
Haben Sie die Entscheidung getroffen, in das Dropshipping einzusteigen? Orientieren Sie sich für einen gelungenen Start zunächst an diesen Schritten:
Bedenken Sie bereits frühzeitig, welche Schwierigkeiten und Herausforderungen während der Existenzgründung auftreten könnten und steuern Sie den Nachteilen frühzeitig gegen.
Die häufigsten Fehler beim Umgang mit Dropshipping unterscheiden sich je nachdem, ob Sie als Existenzgründer mit Fulfillment arbeiten oder ob Sie als erfahrener Onlinehändler auf das Geschäft mit Dropshipping umsteigen wollen.
Der häufigste Fehler bei erfahrenen Anbietern ist der Kalkulationsfehler. Der Kostenfaktor Dropshipping wird in der Preiskalkulation nicht berücksichtigt, obwohl beim Dropshipping nachweislich die Marge durch Gebühren schrumpft. Bestellungen selber packen ist also immer billiger, als packen lassen.
Außerdem sollte der Unternehmer immer die Optimierung von Prozessen im Auge behalten und so viel wie möglich automatisieren oder sich zumindest die Möglichkeiten dazu offenhalten (Skalierbarkeit sicherstellen).
Wie bei nahezu jedem Geschäftsmodell sind die Verdienstmöglichkeiten zunächst einmal unbegrenzt. Sehr viele Dropshipper realisieren im Monat Gewinne im unteren zwei- bis dreistelligen Bereich. Aber der Markt gibt auch zahlreiche Unternehmen her, die weit über 20.000 Euro im Monat mit nur einem Onlineshop umsetzen oder sogar im Millionenbereich verdienen.
Bleiben Sie für den Beginn realistisch: Je mehr Zeit Sie investieren, desto größer wird auch Ihr Erfolg sein. Aber seien Sie sich dessen bewusst, dass Sie sich als Onlinehändler in einem schwierigen Umfeld bewegen, in dem Giganten wie Amazon oder Ebay mit Ihnen um Kunden konkurrieren. Mit Onlinewerbung (z. B. Google Ads oder Facebook Ads) können Sie Ihre Umsätze steigern. Aber behalten Sie immer im Hinterkopf, dass dies kein "Verdiene 5.000 Euro im Monat ohne Arbeit"-Job ist.
Tipp: In diesem Zusammenhang auch nochmal der Hinweis, dass Sie nicht Umsatz mit Gewinn verwechseln dürfen. Wer mit 25.000 Euro Umsatz im Monat angibt, ist nicht ernst zu nehmen – am Ende des Tages bleiben ihm davon wahrscheinlich nur 1.500 Euro wirklich übrig.
Verschiedene Shopsysteme bieten die Möglichkeit, Dropshipping-Händler anzubinden. Besonders empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang Shopify, das mit Oberlo zusammenarbeitet. Dieser Dienst ermöglicht die Anbindung einer Vielzahl von Dropshipping-Händlern. Aber auch WooCommerce hält einige ganz nette Features für Dropshipper bereit.
Im Prinzip zieht Dropshipping keine Kosten nach sich. Im Regelfall ist die Zusammenarbeit mit dem Dropshipping-Händler kostenfrei. Da dieser jedoch für Sie Dienstleistungen wie die Verpackung, den Versand nach dem Kauf oder die Retourenbearbeitung übernimmt, erhalten Sie in den meisten Fällen einen weniger günstigen Einkaufspreis und haben dadurch indirekt höhere Kosten. Ansonsten fallen bei der Selbstständigkeit mit Dropshipping die im E-Commerce üblichen Aufwendungen an, beispielsweise für Verwaltungspersonal, die Wartung und Pflege des Shops oder die Vermarktung.
Da Sie als Onlinehändler der Vertragspartner des Kunden sind, erhalten Sie die Warenrücksendungen oder Retouren. Da Sie als Unternehmer tätig sind, können Sie diese nicht wie ein Verbraucher einfach bei Ihrem Händler retournieren. Nur wenn die Ware mangelhaft war, muss der Hersteller das Produkt vom Kunden zurücknehmen. Ansonsten bleiben Sie auf den Retouren der Endkunden sitzen. Noch schwieriger wird es, wenn Sie einen Hersteller aus dem Ausland (z. B. China) nutzen, wie beispielsweise AliExpress.
Testen Sie die Produkte möglichst vor dem Verkauf stichprobenartig, um die Qualität zu prüfen und Retouren der Kunden weitgehend auszuschließen.
Nein, über Amazon können Sie nicht per Dropshipping an die Kunden verkaufen. Als Alternative bietet Amazon jedoch sein FBA-Programm (Fulfillment by Amazon). Sie verschicken zuerst die Produkte an Amazon – Sie müssen sie also zunächst besitzen und das Absatzrisiko liegt bei Ihnen. Amazon kümmert sich um die Lagerung, den Versand der Waren an die Kunden und etwaige Retouren. Das klassische Streckengeschäft, bei dem Sie die Ware von Ihrem Händler oder Lieferanten versenden lassen, ist bei Amazon nicht gestattet.
Das FBA-Programm hat durchaus Vorteile für Sie als Onlinehändler, ist aber nicht gebührenfrei. Die Gebühren sind abhängig vom Gewicht, Versandart und auch von der Jahreszeit. Zum Beispiel sind die Lagergebühren von Oktober bis Dezember höher als im Rest des Jahres. Das Streckengeschäft über Amazon lohnt sich daher nur, wenn Sie über eine entsprechend große Marge verfügen oder mit überdurchschnittlich vielen Retouren rechnen.
Grundsätzlich ist die Gewerbeanmeldung notwendig, sobald Sie Ihre Website oder Ihren Shop mit Gewinnerzielungsabsicht betreiben. Das dürfte bei Dropshipping nahezu immer der Fall sein. Details lesen Sie im Artikel zur Gewerbeanmeldung für eine Internetseite.
Verkaufen Sie keine Markenware an Kunden, auf der ein eingetragenes Markenzeichen erkennbar ist, und verwenden Sie auch für den Verkauf keine Markenbezeichnungen (z. B. Walt Disney T-Shirt). In den meisten Fällen ist dies nur für lizenzierte Wiederverkäufer zulässig und kann bei unberechtigten Verkäufen zu Abmahnungen und markenrechtlichen Verstößen führen.
Möchten Sie die Existenzgründung mit einem Onlineshop auf Dropshipping-Basis wagen? Dann beachten Sie meine ultimativen Tipps für erfolgreiche Startups:
Das Konzept Dropshipping ist selbstverständlich legal. Sie sollten sich jedoch einer Sache stets bewusst sein: Bedienen Sie sich für den Verkauf statt Ihres eigenen Onlineshops von Marktplätzen wie Amazon oder Ebay, müssen Sie stets im Detail prüfen, was die Teilnahmebedingungen erlauben. Bei Amazon ist Dropshipping beispielsweise illegal.
Für Dropshipping in Deutschland brauchen Sie vor allem einen Computer mit Internetanschluss. Mehr müssen Sie für Ihren Start nicht besorgen. Schwieriger ist allerdings der Part mit den Erfahrungen: Sie brauchen nämlich außerdem Kenntnisse in der Arbeit mit Onlineshops, Erfahrung im Online Marketing und natürlich auch ein erweitertes Wissen in Hinblick auf die Unternehmensführung.
Dieses Interview zeigt auf, wie viel technisches und unternehmerisches Know-how für den Aufbau und den Betrieb eines Onlineshops mit Dropshipping nötig ist. Dropshipping ist für Anfänger nicht der einfachste Einstieg in den E-Commerce, aber eine sehr gute Möglichkeit zur Expansion für einen bereits bestehenden und erfolgreichen Onlineshop.