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Nachdem wir uns im letzten Teil mit der Keywordanalyse, der Keyworddichte sowie der Gestaltung von Seitentiteln und Überschriften beschäftigt haben, soll es nun unter anderem um das Aussehen und die Form der Adressen der einzelnen Seiten (URL oder URI genannt) und deren Verknüpfungen zueinander bzw. zu fremden Webseiten gehen.
Programmiersprachen wie PHP oder andere dynamische Webprogrammiersprachen bieten die Möglichkeit, die Seiten für den Benutzer ganz individuell erscheinen zu lassen. Abhängig von den Bedürfnissen oder den Anforderungen der User können so viele Informationen ohne das Wissen des Benutzers im Hintergrund verarbeitet werden. Und genau um diese Infos geht es. Denn in den Anfängen der Programmierung mit dynamischen Sprachen, wurden die Informationen und Befehle offensichtlich innerhalb der Adresse in Form von Parametern weitergegeben. Das sah dann etwa so aus: meine-seite.de/index.php?id=123&subid=abc
Nicht nur Menschen können sich diese Informationen schlecht merken oder noch weniger die komplette Adresse behalten. Auch Suchmaschinen können diese wirren Zahlen und Zeichen nur holprig verarbeiten. Wesentlich besser wäre da eine suchmaschinenfreundliche Gestaltung, die darüber hinaus der Suchmaschine noch zusätzliche Infos, ja am besten wichtige Keywords vermittelt. So wird die Keywordrelevanz nicht nur durch Seitentitel und Überschriften erzeugt, sondern auch mit der Adresse selber. Der Webmaster hat so zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Gibt´s so etwas? Die Lösung lautet ganz klar „JA“ es gibt eine entsprechende Funktion, die obige Parameter in vordefinierte Strukturen umschreibt. Komplettlösungen und professionelle Onlineshops haben sogar diese suchmaschinenfreundlichen URLs integriert, so dass der Betreiber nur noch wenige Mausklicks machen muss, um die Adressen dauerhaft zu ändern. Weitere Infos erhält man unter dem Stichwort mod_rewrite zum Beispiel unter www.modrewrite.de. Also sehr viele Infos, keine Zahlen oder Parameter mehr.
Die Änderungen an den URLs sollten auf jeden Fall vor der Veröffentlichung der Texte, der Produkte im Shop oder der Seiten erfolgen, da andernfalls nicht funktionierende interne sowie externe Links erzeugt werden. Die User gelangen also beim Klick auf die „alten“ Links und Adressen zu Fehlerseiten, da die Inhalte ja nun den neuen, suchmaschinenfreundlichen Seiten zugeordnet wurden. Womit wir auch schon zum nächsten wichtigen Thema überleiten können.
Die interne Verlinkung ist äußerst wichtig und zwar nicht nur für Suchmaschinen, sondern auch für die menschlichen Benutzer. Durch interne Links kann der User navigieren, vom einen zum anderen Artikel springen ohne umständlich zurück über die Startseite zum neuen Seiteninhalt zu surfen. Die interne Verlinkung hilft dabei auch den Suchmaschinen, das Thema der Seite zu erfassen. Auch bei der internen Verlinkung sollte der Seitenbetreiber auf die Verwendung von seitenrelevanten Keywörtern (sog. Anchor-Texte) achten, um sein Suchmaschinenranking positiv zu beeinflussen.
Der Anchor-Text ist der in einem Weblink (kurz: Link) sichtbare Text, den der Benutzer anklicken kann, um auf die zu verlinkende Seite zu gelangen. Der Anchor-Text ist auch unter der deutschen Übersetzung Ankertext, Verweistext bzw. Linktext bekannt. Der Anchor-Text hat eine andere Farbe als der übrige Text (meistens blau) und er ist häufig unterstrichen. Wenn der Leser den Anchortext schon einmal angeklickt hat, ändert sich oft die Farbe in ein dunkles Lila, um den Leser zu zeigen, welche Links er bereits besucht hat.
Der Klick auf den Anchor-Text weist entweder auf:
Bei der Darstellung des Anchor-Textes kann der Webseitenbetreiber selbst aussuchen, ob der Verweistext farblich gekennzeichnet, fett oder kursiv dargestellt oder unterstrichen werden soll. Der Ankertext muss genau beschreiben, auf welche Seite der Link führt und was den Leser dort erwartet. Ein Anchor-Text, der nur mit „hier klicken“ oder „klick mich“ bezeichnet wird, bietet dem Leser keinen Mehrwert. Auch für sehbehinderte Menschen, die sich den Text vorlesen lassen, ist ein solcher Anchor-Text keine Hilfe. Gleichlautende Linktexte sollten immer auf dieselbe Seite führen (das funktioniert in der Praxis leider nicht immer). Für die Suchmaschine Google stellen die Anchor-Texte ein relativ wichtiges Rankingkriterium dar, daher sollten Unterneher bei der Webseitengestaltung darauf achten, wie sie die Linktexte auswählen und damit die zu verlinkenden Webseiten bezeichnen. Anchortexte in unterschiedlicher Qualität erzeugen unterschiedliche Klickquoten (auch: Klickraten oder CTR genannt).
Beispiel:
Sicher können Sie sich bei den obigen Linktexten vorstellen, dass diese unterschiedlich stark geklickt werden.
Ein defekter Link, auch kaputter oder Broken Link bezeichnet, ist ein interner Verweis auf eine Seite, welche jedoch nicht oder nicht mehr existiert. Defekte Links entstehen häufig durch Schreibfehler oder Tippfehler, können aber auch das Resultat aus dem Löschen von bereits veröffentlichten Seiten sein. Auf diese Pseudoseiten zeigen nach wie vor Links, welche jedoch den Besucher und die Suchmaschinen in eine Sackgasse führen. Im günstigsten Fall wird eine Fehlerseite angezeigt.
Unter einem Broken Link versteht man einen defekten Verweis im Internet. Konkret verweist eine Website auf eine Datei oder eine Unterseite, die an diesem Ort nicht mehr auffindbar ist. Klickt ein Besucher auf einen Broken Link auf einer Website, so wird nicht die gewünschte Seite aufgerufen, sondern stattdessen eine Fehlermeldung angezeigt, meist mit den Fehlercodes 404 (Not Found) oder 410 (Gone). Man bezeichnet Broken Links auch als tote Links, defekte Links, Missing Links oder Dead Links.
Ursachen für Broken Links
Solche toten Links entstehen beispielsweise durch diese und ähnliche Ursachen:
Dies sei anhand einer Analogie verdeutlicht: Person A möchte Person B besuchen, die in der Schillerstraße 31 wohnt. Auf dem Klingelschild steht nicht der richtige Name:
Broken Links vermeiden
Der Betreiber einer Website sollte das Maß von kaputten Verlinkungen möglichst gering halten. Diese deuten auf nur selten aktualisierte Inhalte hin, was zum einen für den normalen Besucher unvorteilhaft ist. Zum anderen bewerten auch Suchmaschinen zu viele tote Links als negativ.
Vermeiden lassen sich Broken Links in erster Linie, indem die vorhandene Verlinkung regelmäßig geprüft wird. Bei vielen Systemen lässt sich dies über entsprechende Software-Erweiterungen automatisieren, sodass z. B. ein automatisch abgefragter Report Informationen über zu korrigierende oder zu löschende Verlinkungen weitergibt. Ein gutes Werkzeug ist beispielsweise Xenu’s Link Sleuth. Dieses und weitere Werkzeuge finden Sie in meiner Liste der hilfreichsten SEO Tools für Webseitenbetreiber.
Broken Links können auch entstehen, wenn Website-intern Unterseiten gelöscht, verschoben oder unbenannt werden. In diesem Fall ist eine 301-Weiterleitung einzurichten. Der Besucher, der durch einen Link auf die nicht mehr vorhandene Seite kommt, wird dadurch automatisch zu einer anderen Seite umgeleitet. Bezogen auf das obige Beispiel: Person B hängt einen Zettel an die Haustüre, dass sie jetzt in der Goethestraße 5 wohnt.
Warum die Vermeidung oder Behebung defekter Links wichtig ist, kann an einem Beispiel aus dem täglichen Leben schnell erklärt werden. Stellen Sie sich vor, Ihnen wird von einem Bekannten ein interessanter Ratgeber empfohlen. Der absolute Wahnsinn, musst du unbedingt haben, jeder spricht darüber. Sofort kaufen Sie das Buch und fangen mit dem Lesen an. Dazu nutzen Sie wie gewöhnlich das Inhaltsverzeichnis und blättern anschließend auf die entsprechende Seite, um den Ratschlag zu lesen. Dort stellen Sie schnell fest, dass Sie auf der angegebenen Seite nicht das gewünschte finden. Auch der zweite und dritte Versuch schlagen fehl. So erkennen Sie schnell, dass der Ratgeber nicht zu gebrauchen ist, da das Inhaltsverzeichnis falsch referenziert. Die Verweise zeigen also auf falsche Seiten und führen so zu falschen Ergebnissen. Es ist also äußerst wichtig, interne Links zu setzen und die vorhandenen regelmäßig auf Korrektheit zu prüfen. Dazu gibt es selbstverständlich Tools, die dem Webmaster die Arbeit erleichtern. Ich empfehle Xenu’s Link Sleuth (siehe auch andere Tools für Webseitenbetreiber!)
Torsten Montag ist seit 2004 als Chefredakteur inhaltlich für das Gründerlexikon verantwortlich. Er ist regelmäßig Interviewpartner sowie Gastautor von Fachbeiträgen externer Medien zum Thema Gründung und Selbständigkeit. Bevor er gruenderlexikon.de gegründet hat, war er als Steuerfachangestellter und Betriebswirt ua. bei PwC und einer Steuerkanzlei in Thüringen tätig.