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Ist die Suche nach geeigneten Geschäftsideen abgeschlossen, kommt die Phase der Bewertung und Auswahl dieser Ideen. Eine Möglichkeit die zur Verfügung stehenden Geschäftsideen auf Tauglichkeit zu testen, ist das Trial and Error Prinzip (auch Trial and Error Lerntheorie genannt), wobei im Englischen Trial der Versuch und Error der Irrtum ist. Bei dieser Methode muss man also ausprobieren, um zu entscheiden.
Dieses Ausprobieren erfolgt im laufenden Geschäftsbetrieb. Hat man die Grundidee für seine Selbstständigkeit gefunden und umgesetzt, kann man versuchen, darauf basierend eine alternative Form des Geschäftsfeldes zu etablieren. Stellen Sie dann fest, dass der neue Weg besser funktioniert, lenken Sie Ihr Unternehmen in diese Richtung. Sehen Sie aber, dass die ursprüngliche Idee doch die bessere Variante war, dann schließen Sie einfach dieses neue Geschäftsfeld wieder.
Beim Aufbau eines neuen Unternehmens sollten Sie immer darauf achten, die schon bestehende Idee zu überprüfen und zu verfeinern, es handelt sich also um einen ständigen Verbesserungsprozess, was nicht nur Existenzgründer sondenr Unternehmer allgemein in Ihrer Firma tun.
Welches Konstrukt sich am besten bewährt, muss im praktischen Betrieb getestet werden. Auf Basis dieses Tests ist es dann möglich, ein endgültiges Geschäftsmodell zu erstellen. Möglich ist auch ein Modell in einen praktischen Test zu schicken und im Betrieb immer weiter zu optimieren, nach dem Motto „Behalte das Gute und verändere das Schlechte daran“.
Ein Beispiel:
Ihre neue Geschäftsidee ist das Backen von süßen Cupcakes. Nun versuchen Sie im Rahmen Ihres Unternehmens auch salzige Cupcakes anzubieten. Der Verkauf läuft, Sie haben mit dem Trial and Error Prinzip eine parallele Idee getestet und ein neues Geschäftsfeld eröffnet.
Läuft der Verkauf nicht, stellen Sie das Backen der salzigen Cupcakes wieder ein. Das Ausprobieren hat ergeben, dass es wohl keinen Markt für salzige Cupcakes bei Ihrer Zielgruppe gibt.
Lernen Sie weitere Kreativtechniken kennen, und finden Sie heraus, wie man aus mehreren Geschäftsideen eine passende auswählt:
Bei dieser Methode muss auf jeden Fall klar sein, dass die Möglichkeit des Scheiterns zum Konzept gehört. Der Gedanke dahinter ist, ein funktionierendes Modell aus einer Anzahl wahrscheinlich funktionierender Modelle herauszulösen und anschließend weiter zu optimieren.
Fehlersuche
In der Softwaretechnik gibt es eine Methode, Fehler einzugrenzen, die sich unter Umständen auch für Ihre Geschäftsidee übertragen lässt, das sogenannte Delta Debugging. Der Ansatz hinter Delta Debugging (kurz DD) ist, durch wiederholte Teilung des fehlerhaften Teils eines Software-Codes den Fehler einzukreisen und schließlich zu isolieren, um einen größtmöglichen Teil des ursprünglichen Codes zu behalten. Analog dazu können Sie versuchen, fehlerhafte Teile ihrer Geschäftsidee oder ihres Konzeptes immer weiter zu isolieren, um einen möglichst großen Teil des funktionierenden Konzeptes zu behalten.
Teilnehmer
Da das Trial-and-Error Prinzip bereits während Ihrer Selbständigkeit aus einer bestimmten Anzahl von Geschäftsideen die besten auswählt, sind Sie selbst und ggf. Ihre Angestellten, Lieferanten und Geschäftspartner die Teilnehmer.
Verhaltensregeln
Am Anfang ist – innerhalb vernünftiger Grenzen – jeder Vorschlag, Dinge im Projekt auszuprobieren, zugelassen, durch das Trial and Erorr Prinzip werden nicht funktionierende Vorschläge ohnehin im Testzeitraum ausgefiltert.
Nachbereitung
Eine Nachbereitung ist in diesem Fall sehr wahrscheinlich ein laufender Prozess, es sei denn, es handelt sich um ein in verschiedenen Versionen parallel gestartetes Testprojekt. Dauernde Kontrolle oder zyklisches Abgleichen von Idee und Erfolg ist hier auf jeden Fall die Grundprämisse.
Kritik an der Methode
Es ist keine risikoarme Brainstorming-Methode, stattdessen gehört ein gewisses unternehmerisches Risikopotential dazu, einfach mal zu versuchen, was funktionieren könnte, aber nicht muss.
Vorteil
Es kann gleich praktisch gesehen werden, was geht und wie es sich optimieren lässt, so spart man durchaus Zeit und etwas Geld, denn die Versuchsreihen werden ja quasi parallel zur Selbständigkeit durchgeführt. Diese Methode ist eher etwas für die Praktiker.
Nachteil
Die Möglichkeit des Scheiterns ist in diesem Fall systemimmanent. Darüber hinaus ist mit einem solchen “Liveversuch” auch immer etwas mehr Geld sowie ein höheres Risiko bei verbunden.
Es gilt allerdings im wahren Geschäftsleben einen Ruf aufzubauen und den könnte man durch zu viele Testreihen von vornherein verspielen. Man wird als Geschäftsmann unglaubwürdig. Getreu dem Motto: “Der macht sowieso jede Woche was anderes.”
Nicht ausreichend vorbereitet: Wenn Sie nicht ausreichend vorbereitet sind, kann dies zu unnötigen Fehlern führen und den Fortschritt behindern. Stellen Sie sicher, dass Sie sich gründlich mit dem Problem oder der Idee vertraut gemacht haben, bevor Sie mit dem Experimentieren beginnen.
Zu große Schritte machen: Wenn Sie zu große Schritte machen, kann dies zu Überforderung und Frustration führen. Beginnen Sie mit kleinen Schritten und bauen Sie darauf auf, um zu vermeiden, dass Sie zu viel auf einmal versuchen.
Nicht genug Zeit zum Nachdenken einplanen: Wenn Sie nicht genug Zeit zum Nachdenken einplanen, können Sie wichtige Erkenntnisse und Lehren verpassen. Nehmen Sie sich Zeit, um Ihre Ergebnisse zu reflektieren und zu überlegen, was Sie gelernt haben, bevor Sie mit dem nächsten Test beginnen.
Zu starr sein: Wenn Sie zu starr sind, kann dies dazu führen, dass Sie an einer Idee festhalten, die nicht funktioniert. Seien Sie bereit, Änderungen vorzunehmen und Ihre Ideen anzupassen, um schneller voranzukommen und bessere Ergebnisse zu erzielen.
Das Trial-and-Error-Prinzip ist ein grundlegendes Konzept, das in vielen Bereichen angewendet wird, von der Wissenschaft über die Technologie bis hin zur Kunst. Es bezieht sich auf den Prozess des Experimentierens und des ständigen Ausprobierens, um eine Idee zu entwickeln oder ein Problem zu lösen.
Das Trial-and-Error-Prinzip basiert auf dem Konzept des "Versuch und Irrtum", was bedeutet, dass eine Person eine Idee ausprobiert und beobachtet, was passiert. Wenn die Idee nicht funktioniert, wird sie angepasst und erneut getestet, bis sie erfolgreich ist. Das bedeutet auch, dass Fehler und Misserfolge ein wichtiger Teil des Prozesses sind, da sie helfen, die Idee zu verbessern und den Weg zum Erfolg zu finden.
Der Prozess des Trial-and-Error ist in vielen Situationen nützlich, insbesondere wenn es darum geht, neue Ideen zu entwickeln oder innovative Lösungen für komplexe Probleme zu finden. Im Folgenden sind einige Tipps und Fehler aufgelistet, die bei der Anwendung des Trial-and-Error-Prinzips hilfreich sein können.
Beginnen Sie mit einem klaren Ziel vor Augen: Bevor Sie mit dem Trial-and-Error-Prozess beginnen, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, was Sie erreichen möchten. Ein klares Ziel hilft Ihnen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und sicherzustellen, dass Sie auf dem richtigen Weg bleiben.
Machen Sie sich mit dem Problem oder der Idee vertraut: Bevor Sie mit dem Experimentieren beginnen, sollten Sie sich gründlich mit dem Problem oder der Idee vertraut machen. Versuchen Sie, so viele Informationen wie möglich zu sammeln und zu verstehen, was bereits bekannt ist. Auf diese Weise können Sie vermeiden, unnötige Fehler zu machen und schneller Fortschritte zu erzielen.
Starten Sie mit kleinen Schritten: Beginnen Sie den Prozess des Trial-and-Error mit kleinen Schritten, um zu vermeiden, dass Sie zu viel auf einmal versuchen. Wenn Sie klein anfangen, können Sie leichter feststellen, welche Schritte funktionieren und welche nicht, und Sie können schneller lernen.
Nehmen Sie sich Zeit zum Nachdenken: Nach jedem Test sollten Sie sich Zeit nehmen, um zu reflektieren und zu überlegen, was Sie gelernt haben. Reflektieren Sie über Ihre Ergebnisse und identifizieren Sie, was funktioniert hat und was nicht. Auf diese Weise können Sie Ihre nächsten Schritte planen und Ihre Ideen weiter verbessern.
Bleiben Sie flexibel: Der Trial-and-Error-Prozess erfordert Flexibilität und Offenheit, um Änderungen vorzunehmen und anzupassen. Wenn eine Idee nicht funktioniert, müssen Sie bereit sein, sie zu ändern und erneut zu testen. Auf diese Weise können Sie schneller vorankommen und bessere Ergebnisse erzielen.
Das Trial-and-Error-Prinzip ist ein leistungsstarkes Werkzeug, das in vielen Situationen angewendet werden kann. Es erfordert Flexibilität, Offenheit und Ausdauer, um erfolgreich zu sein. Wenn Sie diese Tipps und Fehler vermeiden, können Sie schneller vorankommen und bessere Ergebnisse erzielen. Wichtig ist, dass Sie Fehler als Teil des Lernprozesses akzeptieren und als Gelegenheit nutzen, um zu lernen und Ihre Ideen zu verbessern.
Starten Sie mit kleinen Tests: Beginnen Sie mit kleinen Tests, um zu sehen, ob Ihre Idee funktioniert. Wenn Sie zu groß beginnen, besteht die Gefahr, dass Sie wertvolle Zeit und Ressourcen verschwenden, wenn die Idee nicht funktioniert. Durch den Start mit kleinen Tests können Sie schnell Feedback erhalten und Ihre Idee anpassen, bevor Sie größere Schritte unternehmen.
Notieren Sie Ihre Ergebnisse: Notieren Sie Ihre Ergebnisse und Beobachtungen, um den Fortschritt zu verfolgen und zu vermeiden, dass Sie wichtige Informationen vergessen. Wenn Sie Ihre Ergebnisse aufzeichnen, können Sie auch leichter Muster und Trends erkennen, die dazu beitragen können, Ihre Ideen weiter zu verbessern.
Holen Sie sich Feedback: Holen Sie sich Feedback von anderen, um verschiedene Perspektiven und Ideen zu erhalten. Anderen zuzuhören und Feedback einzuholen kann dazu beitragen, blinde Flecken zu identifizieren und neue Wege zu finden, um Ihre Ideen zu verbessern. Wenn Sie Feedback erhalten, sollten Sie offen und bereit sein, Änderungen vorzunehmen und Ihre Ideen anzupassen, um bessere Ergebnisse zu erzielen.
Torsten Montag ist seit 2004 als Chefredakteur inhaltlich für das Gründerlexikon verantwortlich. Er ist regelmäßig Interviewpartner sowie Gastautor von Fachbeiträgen externer Medien zum Thema Gründung und Selbständigkeit. Bevor er gruenderlexikon.de gegründet hat, war er als Steuerfachangestellter und Betriebswirt ua. bei PwC und einer Steuerkanzlei in Thüringen tätig.