Planung
Gründung
Wachstum
News
Zurück
Du bist hier
Bei dieser Methode handelt es sich, ähnlich der Walt-Disney-Methode, um eine Diskussionsrunde mit Rollenverteilung.
Sechs Teilnehmer diskutieren aus einem vorher festgelegten Blickwinkel die Fragestellung nach einer neuen Geschäftsidee. Dabei trägt die Runde der Teilnehmer nacheinander Hüte in unterschiedlichen Farben. Alternativ können auch verschiedenfarbige Armbänder oder Karten verteilt werden.
Die Methode mit den sogenannten Denkhüten nutzt die menschliche Fähigkeit, sich zu verstellen. Alle Teilnehmer spielen eine Rolle, so ist eine offenere Diskussionen möglich.
6 Hüte in den Farben rot, gelb, schwarz, blau, grün, weiß
Alternativ 6 bunte Karten oder Armbänder
7 Stühle (sechs Teilnehmer und ein Moderator)
Stifte, Papier
Pinnwand und Pinnnadeln
Suchen Sie einen ruhigen Raum, in dem sieben Stühle und ein Tisch Platz finden. Sie sollten für diese Runde drei bis vier Stunden reservieren.
6 Teilnehmer
1 Moderator
Der Moderator hat die Aufgabe darauf zu achten, dass die Teilnehmer ihre Rollen auch ausfüllen und während der Diskussionsrunde auch beibehalten. Zudem muss er sicher stellen, dass die Rollen nicht überzogen dargestellt werden.
weiß: analytisches Denken, Konzentration auf Tatsachen
Unter dieser Farbe werden Informationen gesammelt, jedoch nicht bewertet. Es zählen nur Fakten und Zahlen.
Als Träger des weißen Hutes sollten Sie versuchen, sich konsequent freizumachen von Emotionen und Vorurteilen. Die kommen erst beim Tragen der anderen Farben ins Spiel. Sie verschaffen sich einen objektiven Überblick über alle verfügbaren Daten und Informationen. Der weiße Hut soll einen neutralen Überblick verschaffen. Er soll Anforderungen herausarbeiten und wie diese erreicht werden können.
rot: emotionales Denken und Empfinden, Konzentration auf Gefühle und Meinungen
Im Gegensatz zum weißen Hut steht der rote Hut ausschließlich für Emotionen. Lassen Sie alle Gefühle zu, egal ob positive oder negative. Hier sollen Sie sich ganz auf ihre Intuition verlassen. Sprechen Sie aus, was Sie fühlen, unabhängig davon, wie klar Sie es formulieren oder ob die anderen in der Runde etwas damit anfangen können.
schwarz: Probleme, Gefahren, Beanstandungen, Kritik, Ängste, Risiken, Mängel
Wer den schwarzen Hut aufhat, hat die Aufgabe, die aus objektiver Sicht negativen Punkte herauszustellen. Wichtig dabei ist, dass es sich um sachliche Bedenken, Gefahren oder Kritik handelt. Alles, was gegen die Geschäftsidee spricht, soll hier zur Sprache kommen. Geboten sind allerdings Sachlichkeit und Rationalität, nicht persönliche negative Gefühle. Diese werden beim Tragen des roten Hutes geäußert.
gelb: optimistisches Denken
Der gelbe Hut stellt das Gegenteil zum schwarzen Hut dar. Der Träger des gelben Hutes muss ausschließlich das Positive zur Fragestellung formulieren. Die Aufgabe ist, Chancen oder Benefit eines angedachten Projektes zu finden, aber auch Erwartungen und Ziele niederzuschreiben. Die positiven Aspekte müssen aus einer objektiven Sicht heraus benannt werden, die persönliche Gefühlslage ist hiernicht erwünscht.
grün: kreatives, assoziatives Denken, neue Ideen, Kreativität
Der grüne Hut steht für Kreativität, Wachstum und neue Ideen. Die Teilnehmer sollen sich in dieser Runde auf die Suche nach allen möglichen Alternativen zur Grundidee machen und versuchen, über die bereits geäußerten Ideen hinaus zu denken. Wer den grünen Hut aufhat, darf keine negativen Dinge äußern. Aber alles, was zielführend für die neue Geschäftsidee ist, darf hier angesprochen werden. Im Übrigen spielt es dabei keine Rolle, ob es sich um „sinnvolle” oder realistische Aspekte handelt.
blau: Ordnung, kontrolliertes Denken, behält den Überblick über alle Abläufe
Nicht umsonst kommt der blaue Hut erst am Ende der Diskussion zum Einsatz. Ziel ist es, die vorher besprochenen Dinge aus der Vogelperspektive zu beobachten. Derjenige, der den blauen Hut aufhat, hat den Überblick und versucht die Ideen, Entscheidungen und verschiedenen Aspekte zusammenzuführen. Ein Ergebnis kann dabei sein, dass die Teilnehmer den einen oder anderen Hut noch mal durchspielen und manche nicht mehr.
Beginnen Sie den Workshop damit, dass der Moderator die Fragestellung und die Regeln erklärt. Danach setzen alle Teilnehmer nacheinander einen Hut einer Farbe auf, zum Beispiel den weißen Hut. Dann sprechen sie laut aus, was sie aus dem Blickwinkel der jeweiligen Farbe zur Aufgabenstellung zu sagen haben. Die Anmerkungen werden aufgeschrieben, gesammelt und an einer Pinnwand ausgehängt. So bekommt man zu jeder Perspektive ein gezieltes Brainstorming.
Wichtig: Alle Teilnehmer haben pro Runde immer die gleiche Hutfarbe auf und diskutieren unter den Vorgaben der jeweiligen Farbe.
Weitere hilfreiche Informationen hier: Gründerlexikon Akademie
Verhaltensregeln
Die Teilnehmer legen die Reihenfolge der Hüte fest
Die Teilnehmer befassen sich mit dem Thema, achten dabei aber immer auf die Farbe des Hutes und den jeweiligen Blickwinkel der Diskussionsrunde. Sie äußern nacheinander ihre Sicht, ihre Ideen und Gedanken zu der Fragestellung aus dem Blickwinkel der Hutfarbe. Danach werden die Ideen und Gedanken aufgeschrieben. Die Notizen werden nach einer bestimmten Bearbeitungszeit vom Moderator eingesammelt.
Dann wird die Farbe nach der vorher festgelegter Reihenfolge geändert.
Nach der Diskussion und Bewertung der entstandenen Ideen und Vorschläge kann der Fragesteller sich nun intensiv mit den Ergebnissen auseinandersetzen und prüfen.
Die 6 Hüte Methode klingt anfangs recht umständlich, ermöglicht aber eine gute Teambildung und bereitet so einen guten Ansatz und eine gute Kommunikationsebene für eine kreative Problemlösung vor. Die Methode eignet sich vor allem für komplexe Fragestellungen wie der Suche nach einer neuen Geschäftsidee.
Aufwand 3/5
Effektivität 4/5
Dauer 4/5
Die Redaktion des Gründerlexikons bewertet die Kreativitätsmethode der 6 Hüte als eine durchaus effektive Herangehensweise an die komplexe Fragestellung der Existenzgründung. Durch die Verwendung der Hüte erhält die Diskussion eine klare Struktur. Außerdem können kontroverse Gedanken und Ideen geäußert werden, ohne dass die vorschlagende Person sich rechtfertigen muss. Die Teilnehmer können sich immer auf die jeweilige Rolle berufen. Dadurch wird das Konfliktpotenzial gesenkt. Beachten Sie auch unsere anderen Varianten zum Geschäftsidee finden.
Torsten Montag ist seit 2004 als Chefredakteur inhaltlich für das Gründerlexikon verantwortlich. Er ist regelmäßig Interviewpartner sowie Gastautor von Fachbeiträgen externer Medien zum Thema Gründung und Selbständigkeit. Bevor er gruenderlexikon.de gegründet hat, war er als Steuerfachangestellter und Betriebswirt ua. bei PwC und einer Steuerkanzlei in Thüringen tätig.