Betriebskosten

Betriebskosten
Als Betriebskosten werden solche Kosten bezeichnet, die zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes eines Unternehmens benötigt werden. Sie können in direkte und indirekte Betriebskosten unterteilt werden. Direkte Betriebskosten sind solche, die sich eindeutig bestimmten durchgeführten Maßnahmen zuordnen lassen. Indirekte Betriebskosten lassen sich hingegen nicht mit absoluter Sicherheit einer Maßnahme zuordnen. Betriebskosten werden in der Gewinn- und Verlustrechnung eines Unternehmens erfasst.

Arten von Betriebskosten

Zu den Betriebskosten zählen unter anderem:
  • Personalkosten: Löhne, Gehälter, Sozialleistungen
  • Materialkosten: Rohstoffe, Hilfsstoffe (Schrauben, Nägel etc.), Betriebsstoffe (Schmierstoffe, Kraftstoffe etc.)
  • Instandhaltungskosten: Wartungskosten, Inspektionskosten
  • Raumkosten
  • Energiekosten
  • Werkzeugkosten
  • Abschreibungen

Betriebskosten in der Kostenvergleichsrechnung

Um zu überprüfen, ob eine neue Investition sinnvoll ist, werden die Kapitalkosten für die Investition und Betriebskosten vor und nach der Investition verglichen. Damit eine Investition gewinnbringend sein soll muss also gelten: Kapitalkosten der neuen Investition + Betriebskosten nach der Investition Soll überprüft werden, welche Investitionsmöglichkeit die bessere ist, so werden die Kapitalkosten und die Betriebskosten der möglichen Investitionen verglichen. Die Variante mit den geringsten Kosten ist dann nach dem Kostenvergleichsverfahren vorzuziehen. Beispiel: Für zwei Investitionsmöglichkeiten sind folgende Werte bekannt: Alternative 1: 1. variable Betriebskosten pro Stück: 2,50 2. fixe Betriebskosten(ohne Abschreibungen und Zinsen): 2500 3. Erlöse pro Stück: 4,50 4. Anschaffungskosten: 50000 5. geplante Nutzungsdauer: 10 Jahre 6. maximale Leistungsabgabe pro Jahr: 10000 7. Kalkulationszinsfuß: 10% Alternative 2: 1. variable Betriebskosten pro Stück: 2,00 2. fixe Betriebskosten(ohne Abschreibungen und Zinsen): 4000 3. Erlöse pro Stück: 5,00 4. Anschaffungskosten: 75000 5. geplante Nutzungsdauer: 10 Jahre 6. maximale Leistungsabgabe pro Jahr: 10000 7. Kalkulationszinsfuß: 10% Damit ergeben sich folgende Kosten pro Jahr: Alternative 1: fixe Betriebskosten: 2500 variable Betriebskosten: 2,50 * 10000 = 25000 Kapitalkosten durch Abschreibungen: 5000 kalk. Zinsen: 2750 durchschnittliche Gesamtkosten: 2500+25000+5000+2750=35250 Alternative 2: fixe Betriebskosten: 4000 variable Betriebskosten: 2,00 * 10000 = 20000 Kapitalkosten durch Abschreibungen: 7500 kalk. Zinsen: 4125 durchschnittliche Gesamtkosten: 4000+20000+7500+4125=35625 Durch die Rechnung wird ersichtlich, dass die Gesamtkosten pro Jahr für die erste Alternative geringer sind als für die zweite. Somit sollte nach der Kostenvergleichsrechnung die erste Variante bevorzugt werden. Der einfache Gebrauch dieser Rechnung ist ein entscheidender Vorteil und der Grund warum diese sehr häufig von Unternehmen eingesetzt wird. Da die Kostenbetrachtung allerdings auf ein Jahr begrenzt ist, wird die langfristige Entwicklung dabei nicht beachtet. Außerdem werden bei der Betrachtung der Betriebskosten qualitative Veränderungen sowie Erlösänderungen nicht beachtet. Es sollte also zusätzlich ein Gewinnvergleich durchgeführt werden.
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Bild Torsten Montag mit weißem Hemd, sitzend
Gründerlexikon-Redaktion Torsten Montag

Torsten Montag ist seit 2004 als Chefredakteur inhaltlich für das Gründerlexikon verantwortlich. Er ist regelmäßig Interviewpartner sowie Gastautor von Fachbeiträgen externer Medien zum Thema Gründung und Selbständigkeit. Bevor er gruenderlexikon.de gegründet hat, war er als Steuerfachangestellter und Betriebswirt ua. bei PwC und einer Steuerkanzlei in Thüringen tätig.