Einlagerungskosten

Einlagerungskosten
Einlagerungskosten entstehen wenn Güter eines Unternehmens zwischenzeitlich auf Lager gelegt werden, um sie bei Bedarf vorrätig zu haben. Dies betrifft sowohl Rohstoffe, als auch Reserveanlagen, Zwischenprodukte und Endprodukte. Werden wenig Materialien eingelagert entstehen zwar wenig Lagerkosten, allerdings kann es zu Engpässen und damit Verdienstausfällen kommen. Wird viel eingelagert, ist die Versorgung gesichert, allerdings entstehen auch sehr hohe Kosten.

Bestandteile der Einlagerungskosten

Um Waren einlagern zu können, werden zunächst ein Lagergebäude, eine entsprechende Einrichtung, sowie Transportmittel und Personal benötigt. Hinzu kommen Kosten für Heizung/Kühlung, Beleuchtung und Reparaturen. Außerdem fallen Kosten bei Transport, Verpackung und Entpackung, sowie für die Erhaltung/Konservierung der Waren an. Rechnerisch entgehen dem Unternehmen durch das gebundene Kapital in den eingelagerten Waren Zinsen, die ebenfalls in die Einlagerungskosten einberechnet werden. Mit dem Hintergrund dieser großen Anzahl an Kostenträgern erscheint eine Planung der Lagermenge sinnvoll, um unnötige immense Kosten zu vermeiden. Dazu sollte im Controlling eine Kosten- und Leistungsrechnung erstellt werden.

Einlagerungskosten gering halten

Um Einlagerungskosten einzusparen empfiehlt sich eine ABC-Analyse für die Materialien. Anschließend sollte eine ungefähre Ermittlung der Jahresumschlagsmenge erfolgen, um damit die optimalen Bestellmengen und Bestellzeitpunkte zu ermitteln. Zu dieser Berechnung werden Lagerkennzahlen wie Lagerzinssatz und Lagerkostensatz benötigt. Sie erfolgt also mit den Methoden des Rechnungswesen, bei denen ein Betriebsabrechnungsbogen sinnvoll ist.

Berechnung der optimalen Bestellmengen um Einlagerungskosten minimal zu halten

Die Berechnung der optimalen Bestellmenge um möglichst geringe Einlagerungskosten zu verursachen, erfolgt mit der Andler-Formel. Andler-Formel Dabei ist optimale Bestellmenge = optimale Bestellmenge M = Gesamtbedarf F = Fixe Kosten pro Bestellung p = Zinskosten pro Stück l = Lagerkosten pro Stück w = Kaufpreis pro Stück

Beispielrechnung

Wie groß ist die optimale Bestellmenge wenn gilt: Gesamtbedarf = 45000 Stück Fixe Kosten pro Bestellung = 175 EUR Zinskosten pro Stück = 6 EUR Lagerkosten pro Stück = 8 EUR Kaufpreis pro Stück = 11 EUR Beispielrechnung für Andler-Formel Pro Bestellung sollten somit 3198 Stück bestellt werden, um minimale Einlagerungskosten zu erreichen.
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Bild Torsten Montag mit weißem Hemd, sitzend
Gründerlexikon-Redaktion Torsten Montag

Torsten Montag ist seit 2004 als Chefredakteur inhaltlich für das Gründerlexikon verantwortlich. Er ist regelmäßig Interviewpartner sowie Gastautor von Fachbeiträgen externer Medien zum Thema Gründung und Selbständigkeit. Bevor er gruenderlexikon.de gegründet hat, war er als Steuerfachangestellter und Betriebswirt ua. bei PwC und einer Steuerkanzlei in Thüringen tätig.