Teuerungsrate

Teuerungsrate

Teuerungsrate oder auch Inflation bezeichnet ein Missverhältnis zwischen der vorhanden Geldmenge und dem Angebot an Waren und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft. Dies führt zu einer Erhöhung der Güterpreise bzw. zu einer Minderung der Kaufkraft des Geldes.  Je höher die Inflation ist, umso weniger Güter und Dienstleistungen kann man also für die gleiche Summe Geld erwerben. Möchte man das Geld anlegen, sollte demnach der Zins der Anlage höher sein als die Inflationsrate, um unter dem Strich kein Geld zu verlieren. Zur Messung der Inflation wird meist der Verbraucherindex herangezogen.

Ermittlung der Teuerungsrate

In Deutschland wird die Teuerungsrate vom Statistischen Bundeamt gemessen. Der dazu verwendete Verbraucherindex wird mit Hilfe eines Warenkorbes bestehend aus 750 verschiedenen Güterarten bestimmt. Dieser Warenkorb ist repräsentativ für einen privaten Haushalt in Deutschland. Die preisliche Veränderung dieses Warenkorbs zeigt damit die Teuerungsrate für einen gewissen Zeitraum auf.

Ursachen einer Inflation

Inflation kann durch verschiedene Faktoren entstehen. Zum einen kann diese entstehen, wenn die gesamtwirtschaftliche Nachfrage über einen längeren Zeitraum das Güterangebot übersteigt. Zum anderen führen steigende Kosten in Produktion, Löhnen, Rohstoffen etc. zu höheren Preisen und damit zu Inflation.

Auswirkungen der Teuerungsrate

Eine niedrige Teuerungsrate hat eine fördernde Wirkung auf die Nachfrage, da durch die Minderung des Geldwertes das Sparen unlukrativer wird und somit ein erhöhter Anreiz besteht Geld auszugeben oder zu investieren. Eine hohe Teuerungsrate führt hingegen zu einer Senkung der Reallöhne. Verlierer einer Inflation sind Sparer mit festverzinslichen Anlagen, kurzfristig können Schuldner von einer Inflation profitieren.

Gefühlte Inflation

Steigen alltägliche Ausgaben im Preis so wird die Teuerungsrate als besonders hoch empfunden. Sinken also Preise für Luxusgüter und Preise für alltägliche Güter steigen, so kann es zu einer rechnerisch niedrigen Teuerungsrate kommen, die allerdings von den meisten Menschen als sehr hoch empfunden wird. Dies nennt man gefühlte Inflation.

Gleichung für die Inflation

Gleichung für die Inflation oder Preisniveauformel


Dabei ist
P: Preisniveau
M: Geldmenge
U: Umlaufgeschwindigkeit des Geldes
Y: Reale Produktion


Ein steigendes Preisniveau führt zu einer steigenden Teuerungsrate. Damit steigt die Teuerungsrate laut Formel immer dann, wenn

  • die Geldmenge M zunimmt (z.B. Durch neu gedrucktes Geld der EZB),
  • die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes U zunimmt (diese Umlaufgeschwindigkeit bleibt langfristig annähernd konstant),
  • die Reale Produktion Y (das Handelsvolumen) sinkt.
Zurück
Bild Torsten Montag mit weißem Hemd, sitzend
Gründerlexikon-Redaktion Torsten Montag

Torsten Montag ist seit 2004 als Chefredakteur inhaltlich für das Gründerlexikon verantwortlich. Er ist regelmäßig Interviewpartner sowie Gastautor von Fachbeiträgen externer Medien zum Thema Gründung und Selbständigkeit. Bevor er gruenderlexikon.de gegründet hat, war er als Steuerfachangestellter und Betriebswirt ua. bei PwC und einer Steuerkanzlei in Thüringen tätig.