Gesprächstechniken in der Businesswelt
Auf der Suche nach einem Mitgründer stehen irgendwann die Vorstellungsgespräche an. Es handelt sich, ungleich einem Arbeitnehmer-Arbeitgeber Verhältnis, um ein Gespräch auf Augenhöhe, bei dem es um das gegenseitige Kennenlernen und das Einschätzen einer möglichen Geschäftsbeziehung geht. Es spielen dabei nicht nur rein fachliche Kriterien eine Rolle, sondern auch die persönliche Note muss stimmig sein.
Im Endeffekt müssen sich die beiden Partner miteinander wohlfühlen und sich eine langfristige Zusammenarbeit vorstellen können. Für das Gespräch müssen Sie die passendste Gesprächstechnik auswählen und vorbereiten.
Das Vorstellungsgespräch
Bei dem Vorstellungsgespräch zwischen den beiden Unternehmern ist es wichtig, dass sich beide Parteien ausreichend vorstellen. Denn nicht nur Sie sollen über die Partnerschaft entscheiden, sondern auch der Bewerber soll sich natürlich mit Ihnen wohlfühlen. Von daher gibt es einige Grundregeln für die Kommunikation zu beachten:
Blickkontakt
Besonders wichtig ist es, auf Blickkontakt zu achten. Meidet Ihr Gegenüber den Blick in die Augen oder sieht er Sie aufmerksam an, strahlt Ehrlichkeit und Interesse aus und folgt dem Gesagten.
Ablenkungen
Es empfiehlt sich, um mögliche Ablenkungen zu vermeiden, einen geschlossenen Raum zu suchen, in dem keine anderen Personen tätig sind, und Kommunikationsgeräte, wie die Mobiltelefone, auszuschalten.
Anstand
Natürlich sollten die beiden Gesprächspartner einander aussprechen lassen. Wenn der potenzielle Mitgründer Ihnen ständig ins Wort fällt, ist es auf jeden Fall ein Kriterium für die Ablehnung der Partnerschaft. Mehr zum Thema Anstand lesen!
Wiederholung
Nachfragen zu dem Gesagten oder eine Wiederholung, um zu prüfen, ob man es richtig verstanden hat, zeigen Interesse und optimieren die Kommunikation.
Die richtige Gesprächstechnik wählen
Für das bevorstehende Vorstellungsgespräch bietet sich eine Mischung der folgenden Gesprächstechniken an. Die Wahl für oder gegen eine Technik hängt größtenteils von Ihrer Zielsetzung und dem Charakter des Gegenübers ab. Ist er besonders gesprächig oder muss ich ihn eher bremsen, oder ist er sehr still und Sie möchten ihn aus der Reserve locken?
1) Der Dialog:
Der Dialog ist eine wechselseitige Kommunikation auf Augenhöhe, mit dem erstrangigen Zweck, Informationen auszutauschen. Er bietet sich daher für das Gespräch mit einem Bewerber an, der offen auf Sie zugeht und auch Eigeninitiative ergreift. Keiner der beiden Gesprächspartner verhält sich dominant oder autoritär.
2) Der Smalltalk:
Für den privateren Teil des Gespräches bietet sich der Smalltalk an, jedoch keinesfalls für das gesamte Vorstellungsgespräch. Denn der Smalltalk wird sehr oberflächlich gehalten und bietet keinen Raum für Kritikpunkte oder kontroverse Themen. Er eignet sich bestens, um erstmal miteinander warmzuwerden und die Lebenssituation des Gegenübers abzuklopfen, beispielsweise mit einer Frage nach dem Befinden der Familie.
3) Das partnerschaftlich-autoritäre Gespräch:
Tritt der Bewerber sehr zurückhaltend auf, spricht sehr wenig oder geht sofort auf Streitpunkte über die Unternehmensplanung ein, müssen Sie die Leitung des Gespräches zurückgewinnen und einen autoritäreren Sprachstil wählen, ohne dabei die Ansichten und Argumente meines Gegenübers vollständig zu unterdrücken. Diese Technik erfordert ein gutes Gespür für die perfekte Mischung aus autoritär und partnerschaftlich.
4) Das nondirektive Gespräch:
Die beste Wahl für ein Vorstellungsgespräch des potenziellen Mitgründers ist ein sogenanntes nondirektives Gespräch. Hierbei treten Sie bestimmt und als der Leiter der Kommunikation auf und stelle gezielte Fragen. Den Antworten des Bewerbers müssen Sie anschließend aktiv zuhören, um daraus resultierende weitere Fragen stellen zu können. Somit lässt sich die Kommunikation besonders zielführend gestalten und bietet Raum für wichtige Problematiken, individuelle Ansichten und einen Austausch von Argumenten. Diese Art von Gespräch erfordert ein hohes Maß an Verständnis und verbietet Kritik oder Zurückweisung des Gegenübers. Dadurch gestaltet sich eine außergewöhnlich konstruktive Art des Gesprächs.
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Körpersprache
Ein letzter, sehr wichtiger Aspekt der Kommunikation, ist die Körpersprache. Wer Ihnen aufmerksam zuhört, nimmt meist eine vorgebeugte Körperhaltung ein, sucht den Blickkontakt und bestätigt das Gesagte durch leichtes Kopfnicken. Verschränkte Arme und Beine hingegen sind eine Abwehrposition. Die Mimik und Gestik sind wertvolle Indikatoren für die Beziehung zu Ihrem Bewerber. Ein lebhafter und offener Gesichtsausdruck spiegelt Interesse wider. Körpersprache läuft weitestgehend unbewusst ab und wird von unserem Gehirn automatisch wahrgenommen und interpretiert. Sie muss daher stimmig zur Gesprächstechnik sein und darf keinen Widerspruch hervorrufen. Alles in allem sollte ein Vorstellungsgespräch für einen Mitgründer Ihrerseits gut vorbereitet, aber dennoch flexibel gehalten werden. Sie sollten sich für etwa drei möglich Gesprächstechniken entscheiden, die Sie je nach Situation dann an das jeweilige Gespräch anpassen können. Lesen Sie hier mehr zum Thema Körpersprache deuten!