Am von Torsten in Ratgeber geschrieben
Energiemanagement

Energieberater werden: Ausbildung, Verdienst & Perspektiven

Innerhalb der sich wandelnden Energielandschaft gewinnt das Berufsbild des Energieberaters zunehmend an Bedeutung. Als Spezialisten für Energieeffizienz und erneuerbare Energien sind sie oft die treibende Kraft hinter nachhaltigen Projekten und bieten Lösungen zur Minimierung des Energieverbrauchs und zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Wer sich also für eine Laufbahn in diesem Bereich interessiert, und Energieberater werden möchte, wird im Folgenden eine wertvolle Orientierung finden.

Person die mittels Smart Home Geräten das Energiemanagement des Hauses optimiert
In Zukunft immer mehr gefragt: Energieberater zum Thema Energiemanagement
© geralt / pixabay.com

Energieberater werden: Ausbildung & Zertifizierung

Der Weg zum Energieberater beginnt in der Regel mit einer technischen oder naturwissenschaftlichen Ausbildung. Neben einem Hochschulabschluss im Bereich Ingenieurwissenschaften, Architektur oder Naturwissenschaften kann auch eine Ausbildung im Handwerk ein guter Ausgangspunkt sein.

Im Anschluss an die Grundausbildung folgen in der Regel spezialisierte Weiterbildungen und Schulungen, die das technische Wissen vertiefen und spezifisches Know-how im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien vermitteln.

  • Personen, die Energieberater werden möchten, haben meist eine handwerkliche oder technische Qualifikation wie eine Ausbildung oder einen Hochschulabschluss
  • Danach erfolgen Weiterbildungen und Schulungen zum Energieberater

Es gibt verschiedene Institutionen und Organisationen, die entsprechende Schulungsprogramme anbieten, darunter unter anderem die Deutsche Energie-Agentur (dena) oder die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Eine zentrale Rolle spielt hierbei die Zertifizierung zum Gebäudeenergieberater (HWK) oder zum Energieberater für Baudenkmale und sonstige besonders erhaltenswerte Bausubstanz im Sinne der Energieeinsparverordnung (EnEV).

  • Energieberater Studium mittels Fernstudium: Fernakademien wie ILS oder Fernakademie Klett ermöglichen die Weiterbildung zum Gebäudeenergieberater mittels Fernstudium. Am Ende erfolgt eine Prüfung bei der örtlichen Handwerkskammer (HWK).
  • Auch TÜV Akademie GmbH ermöglicht eine Weiterbildung zum Energieberater für Wohngebäude. Hier können sich auch Teilnehmer eintragen, die bisher nicht über die erforderlichen Qualifikationen verfügen. Diese müssen dann jedoch einen etwas längeren Bildungsweg (und damit Kosten) in Kauf nehmen

Aufgaben und Verantwortlichkeiten

Wer Energieberater werden möchte, muss wissen, welche Aufgaben ihn erwarten. Die Hauptaufgabe eines Energieberaters besteht darin, private Haushalte, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen dabei zu unterstützen, ihren Energieverbrauch zu optimieren.

Dazu gehört die Erstellung und Umsetzung von Energiekonzepten, die Durchführung von Energieaudits sowie die Beratung zu Fördermöglichkeiten und Gesetzesvorgaben.

Im Detail können die Aufgaben eines Energieberaters folgendermaßen aussehen:

  • Durchführung von Energieaudits und Analyse des Energieverbrauchs
  • Erstellung von Energieausweisen für Gebäude
  • Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Energieeinsparung und Effizienzsteigerung
  • Beratung zu erneuerbaren Energien und deren Integration
  • Beratung zu Fördermöglichkeiten und gesetzlichen Vorgaben

HinweisBei einem Energieaudit, auch Energiecheck oder Energieberatung genannt, werden alle Aspekte des Energieverbrauchs einer Einrichtung unter die Lupe genommen. Dies beinhaltet sowohl die Beurteilung des aktuellen Energieverbrauchs als auch die Identifizierung von Möglichkeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz.

Energieberatung durchführen und Energieverbrauch analysieren

Eine der Hauptaufgaben eines Energieberaters ist die Durchführung von Energieaudits. Diese beinhalten die gründliche Untersuchung und Bewertung der energetischen Eigenschaften eines Gebäudes oder einer Produktionsstätte.

Der Energieberater analysiert den Energieverbrauch, identifiziert Energieverschwendung und erarbeitet Vorschläge zur Verbesserung der Energieeffizienz.

Erstellung von Energieausweisen für Gebäude

Im Rahmen der Energieeinsparverordnung (EnEV) sind Energieberater auch für die Erstellung von Energieausweisen für Gebäude zuständig. Diese Ausweise geben Aufschluss über den energetischen Zustand eines Gebäudes und sind bei Verkauf, Vermietung oder Verpachtung gesetzlich vorgeschrieben.

Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Energieeinsparung und Effizienzsteigerung

Auf Basis der Ergebnisse aus den Energieaudits entwickeln Energieberater Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz.

Sie planen und überwachen die Umsetzung dieser Maßnahmen, die von einfachen Verhaltensänderungen hin zu komplexen technischen Lösungen reichen können.

Beratung zu erneuerbaren Energien und deren Integration

Energieberater werden auch engagiert, wenn es um die Beratung über die Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien, wie Solar-, Wind- oder Bioenergie handelt. Sie erläutern die technischen Voraussetzungen, Kosten und Einsparpotenziale und unterstützen bei der Integration in bestehende Energiekonzepte.

Beratung zu Fördermöglichkeiten und gesetzlichen Vorgaben

Energieberater sind Experten für Förderprogramme und gesetzliche Vorgaben im Bereich Energie. Sie informieren ihre Kunden über verfügbare Fördermöglichkeiten und helfen dabei, Förderanträge zu stellen. Außerdem sorgen sie dafür, dass alle Maßnahmen den aktuellen gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

Insgesamt kann gesagt werden, dass die Arbeit eines Energieberaters ein hohes Maß an technischem Wissen und eine ständige Weiterbildung erfordert. Gleichzeitig ermöglicht sie, einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten und dabei vielfältige und anspruchsvolle Aufgaben zu übernehmen.

Energieberater werden: Der Weg in die Selbstständigkeit

Für viele Energieberater ist die Selbstständigkeit das angestrebte Ziel. Dieser Schritt erfordert jedoch neben dem notwendigen Fachwissen auch unternehmerisches Denken und Handeln.

Wichtige Aspekte auf dem Weg zur Selbstständigkeit sind unter anderem:

Energieberater werden und sich selbstständig machen, ist ein weiter Weg. Wir möchten an dieser Stelle daher nicht ausführlich auf die Selbstständigkeit an sich eingehen. Das würde den Rahmen sprengen. Informieren sich näher dazu im Gründerlexikon, wo Sie Schritt für Schritt an die Hand genommen werden.

Falls Sie diesen Weg gehen möchten, dann wird Ihnen definitiv ein Gespräch mit einem Experten weiterhelfen.

Herausforderungen und Verdienstmöglichkeiten

Jeder, der Energieberater werden möchte, muss wissen, dass es Herausforderungen gibt. Diese machen das Berufsbild sowohl spannend als auch anspruchsvoll.

Dazu gehören unter anderem die Notwendigkeit, ständig auf dem neuesten Stand von Technik und Gesetzgebung zu bleiben. Auch die Aufgabe, stetig neue Kunden zu gewinnen und zu betreuen, fällt darunter.

Wer sich mit dem Gedanken beschäftigt Energieberater zu werden, möchte sicher wissen, wie die Verdienstmöglichkeiten aussehen.

Die Verdienstmöglichkeiten im Beruf des Energieberaters variieren stark und hängen von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen die Qualifikation und Erfahrung des Beraters, der geografische Standort, der spezifische Tätigkeitsbereich und ob der Berater selbstständig oder angestellt ist.

  • Einstiegsgehalt: 35.000 - 45.000 EUR brutto jährlich
  • Gehalt für erfahrene Energieberater: 50.000 und 70.000 EUR brutto jährlich
  • Selbstständige Energieberater: 60.000 bis 100.000+ EUR brutto jährlich

Einstiegsgehälter

Für Energieberater, die gerade ihre Ausbildung abgeschlossen haben, liegen die Einstiegsgehälter in Deutschland in der Regel zwischen 35.000 und 45.000 Euro brutto pro Jahr. Hier handelt es sich um Energieberater, die als Angestellte arbeiten.

Gehälter für erfahrene Energieberater

Mit steigender Berufserfahrung und Spezialisierung können die Gehälter jedoch deutlich ansteigen. Erfahrene Energieberater können in Deutschland Gehälter zwischen 50.000 und 70.000 Euro brutto pro Jahr erwarten.

Gehälter für selbständige Energieberater

Selbständige Energieberater haben das Potenzial, deutlich höhere Einkommen zu erzielen. Allerdings sind diese auch stärkeren Schwankungen ausgesetzt und von der Auftragslage abhängig. In der Regel liegen die Einnahmen hier bei 60.000 bis 100.000 Euro brutto pro Jahr oder sogar mehr.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Zahlen nur Richtwerte sind und die tatsächlichen Gehälter aufgrund vieler Faktoren variieren können. Zudem sind dies Brutto-Werte, von denen noch Steuern und Sozialabgaben abgezogen werden müssen, insbesondere bei Selbstständigen.

Trotz der Herausforderungen ermöglicht der Beruf des Energieberaters also, ein überdurchschnittliches Einkommen zu erzielen und dabei einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz und zur Energiewende zu leisten.

Ausblick und zukünftige Verdienstmöglichkeiten eines Gebäudeenergieberaters

Angesichts der globalen Bestrebungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und dem anhaltenden Fokus auf Energieeffizienz wird erwartet, dass die Nachfrage nach qualifizierten Energieberatern in den kommenden Jahren weiter zunimmt. Dies kann zu verbesserten Verdienstmöglichkeiten in diesem Bereich führen.

Energieberatung ist ein zentraler Faktor zur Erreichung von Klimazielen und zur Bewältigung der Energiewende. Vorwiegend in den Bereichen Gebäudeeffizienz, erneuerbare Energien und industrielle Energieeffizienz wird ein wachsender Bedarf an kompetenter Beratung erwartet. Energieberater, die in diesen Bereichen spezialisiert sind, könnten daher von steigenden Honoraren profitieren.

Auch die politischen Entwicklungen und gesetzlichen Rahmenbedingungen wirken sich auf die Berufsaussichten aus. So führen etwa strengere Energieeffizienzvorschriften und umfangreiche Förderprogramme für energetische Sanierungen und den Einsatz erneuerbarer Energien zu einer erhöhten Nachfrage nach Energieberater für Wohngebäude.

Ferner wird die Digitalisierung der Energiebranche und die zunehmende Verbreitung von Smart-Grid-Technologien neue Beratungsbedarfe schaffen. Energieberater, die sich in diesen Bereichen weiterbilden und spezialisieren, können daher von zusätzlichen Einkommensmöglichkeiten profitieren.

Insgesamt deutet vieles darauf hin, dass die Verdienstmöglichkeiten für Energieberater in den kommenden Jahren weiter steigen könnten. Es handelt sich dabei um einen dynamischen und zukunftsorientierten Beruf, der sowohl finanzielle als auch gesellschaftliche Belohnungen bietet.

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Gründerlexikon.de-Autor: Torsten
Torsten Montag ist seit 2004 als Chefredakteur inhaltlich für das Gründerlexikon verantwortlich. Er ist regelmäßig Interviewpartner sowie Gastautor von Fachbeiträgen externer Medien zum Thema Gründung und Selbständigkeit. Bevor er gruenderlexikon.de gegründet hat, war er als Steuerfachangestellter und Betriebswirt ua. bei PwC und einer Steuerkanzlei in Thüringen tätig.

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