Hilfe bei der Gründung eines Start-ups – an welchen Stellen lässt sich sparen?
Die Idee für Ihr Start-up ist längst geboren, es fehlt aber an Geld. Damit sind Existenzgründer nicht alleine, die Finanzierung stellt die meisten Gründer vor eine große Herausforderung. Low-Budget-Start-ups haben Chancen auf Erfolg, wenn die Grundlagen vorhanden sind. Ganz ohne Geld funktioniert es in der Praxis jedoch nie. Wir geben wertvolle Tipps, wie Start-ups bei der Gründung sparen können, ohne dass dabei die Arbeitseffizienz leidet.
Das Equipment: Sparpotenzial bei Laptop, Computer und Co.
Zentrales Element der Selbstständigkeit ist der Laptop, sofern ein Unternehmer nicht gerade ein Café eröffnen oder mit dem eigenen Restaurant, dabei Schanklizenz beachten, durchstartet. In der Start-up-Welt wird überwiegend digital gegründet und das setzt entsprechendes Equipment voraus.
Um Geld zu sparen, bietet es sich an, nicht die teuerste Hardware ohne jeden Vergleich zu kaufen. Möchte man effektiv Geld sparen, findet man Angebote und Deals hier und kann günstige Varianten nutzen. Viele Start-ups machen den Fehler, sich eine komplizierte Arbeitsstation für zu viel Geld einzurichten. Die besteht dann aus:
- Desktop-PC
- mehreren Monitoren
- Peripheriegeräten wie Maus und Tastatur
- Drucker und Scanner
Die Kosten hierfür liegen im vierstelligen Bereich, dabei geht es günstiger. Ein Laptop reicht in 95 % aller Fälle für die Start-up-Gründung aus und bietet zudem mehr Flexibilität. Jetzt Lieferanten finden!
Ein stationärer Desktop-Arbeitsplatz fesselt an den Schreibtisch. Das mag in der Gründungsphase egal sein, später möchte der Gründer aber vielleicht in den Urlaub fahren und von unterwegs aus arbeiten. Daher sollten Gründer diese Gedanken berücksichtigen und von Anfang an Geld mit einem geeigneten Business-Laptop sparen. Lesen Sie die Artikel zu den Betriebsausgaben und zur Abschreibung!
Die Räumlichkeiten: Co-Working-Spaces haben viele Vorteile für Start-ups
Zu Hause arbeiten ist nicht jedermanns Ding oder die Kapazitäten sind nicht immer vorhanden. Bevor Unternehmer nun ein teures Büro anmieten und so jeden Monat Fixkosten tragen müssen, sollten sie die Entwicklung von Co-Working-Spaces nutzen.
In großen und kleinen Städten gibt es immer mehr Anbieter, die einen flexiblen Arbeitsplatz vermieten. Vorteil hierbei ist, dass man nur dann bezahlt, wenn man den Arbeitsplatz auch nutzt. Unternehmer können jederzeit kündigen und dann wieder von zu Hause aus arbeiten.
Tipp: Es ist nicht nur die Kostenersparnis, die Co-Working-Spaces so interessant macht. Hier gibt es auch die Möglichkeit, sich mit anderen Menschen zu vernetzen und so effektiver zu arbeiten.
Das nachfolgende Video gibt einen spannenden Einblick in die Welt der Co-Working-Spaces mitsamt der Vorteile:
Dienstleistungen outsourcen: Trotz Kosten oft die günstigere Variante
Viele Gründer sind überzeugt, dass sie zum Geldsparen alles selbst machen müssen. Das führt am Ende nur ins Chaos, denn im Fokus steht das Kerngeschäft. Wer zu viel Zeit mit Buchhaltung, sozialen Netzwerken und Werbung für das eigene Unternehmen verbringt, hat weniger Zeit für wichtigere Dinge. Outsourcing muss nicht teuer sein.
Oft ergibt es Sinn, erfahrene Freelancer zu buchen und nicht gleich eine Agentur zu beauftragen. Hier haben Gründer einerseits den Vorteil der Kostenersparnis, können andererseits aber auch echte Perlen entdecken. Der Dienstleistungsgedanke bei Freelancern ist hoch und führt nicht selten zu sehr zufriedenstellenden Ergebnissen.
Tipp: Bereits in der Gründungsphase einen guten Steuerberater suchen, der bei allen steuerlichen Fragen berät und zur Seite steht. So spart man wertvolle Zeit, die man sonst mit Elster und Steuererklärungen verbringen würden. Fehlt das Know-how für steuerliche Fragen, kann das empfindliche Folgen haben. Kostenfallen sind keine Seltenheit, ein Steuerberater schützt davor.
Open Source: Mit kostenlosen Tools effizient und günstig arbeiten
Hardware ist teuer, Software aber auch. Ob Bildbearbeitungsprogramme, KI-Systeme, Screen-Rekorder oder CMS – all das geht ins Geld. Auf dem Markt gibt es fast immer eine kostenlose Open Source Alternative, die für den Anfang völlig ausreicht. Muss das Geld für die Software wirklich investiert werden oder gibt es zumindest für die ersten Versuche eine Open-Source-Software?
Wenn man sich für eine zahlungspflichtige Lösung entschieden hat, geht's ans Preise vergleichen. Es gibt fast immer günstigere Optionen als das Produkt, das bei der Suche mit Google als Werbeanzeige offeriert wird.
Finanzierung per Kredit: Niemals ohne Vergleich finanzieren
Business Angels, Crowdfunding oder Finanzierung per Hausbank – für Gründer gibt es heute verschiedene Optionen. Die Kreditfinanzierung ist für diejenigen die beste Option, die auf Unabhängigkeit und alleinige Entscheidungsgewalt im Unternehmen setzen. Voraussetzung für eine positive Entscheidung ist, dass ein solider Businessplan vorlegt wird. Für die Bank ist das Investment in ein neues Unternehmen ein Risiko.
Das zeigt sich mit teils hohen Zinsen, die Unternehmer über die gesamte Laufzeit zahlen müssen. Daher Angebote im Vorfeld vergleichen, denn jeder gesparte Cent bringt mehr Liquidität in die Unternehmenskasse. Je sicherer sich die Bank fühlt, desto günstiger sind die Zinsen. Folgende Punkte helfen, bei der Antragstellung überzeugend zu wirken:
- Solider Businessplan mit klaren finanziellen Zielen
- Einbringung von Eigenkapital, sofern vorhanden
- Bereits erste Erfolge mit eigenen Dienstleistungen oder Produkten
- Sicherheiten wie Wertpapiere oder eine eigene Immobilie
- Bürge für die Kreditaufnahme oder Mitgründer fürs neue Unternehmen
Je höher der Kredit ist, desto länger fällt die Laufzeit aus. Jeder Euro, der weniger auf das Konto der Bank fließt, hat für Gründer finanzielle Vorteile. Unternehmer sollten sich für einen Vergleich daher in aller Ruhe Zeit lassen.
Günstiges Marketing: Social-Networks sinnvoll nutzen
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Anschläge an der Litfaßsäule oder ein Spot im TV zur Primetime sind out. Moderne Start-ups erreichen ihre Zielgruppe primär im Internet. Soziale Netzwerke sind ein optimaler Ort, an dem sich potenzielle Kunden erreichen lassen. Facebook, Instagram, TikTok und Co. ermöglichen, kostenlos eine Firmenseite einzurichten. Durch regelmäßigen Content sorgen Gründer nun für Aufmerksamkeit bei ihren Wunschkunden. Lesen Sie dazu auch unsere Artikel zum Social Media Marketing!
Tipp: Auch hier auf Outsourcing setzen. Die Zusammenarbeit mit einem Influencer kann beispielsweise hilfreich sein, wenn er das Produkt günstig bewirbt. Viele Freelancer bieten zudem komplette Marketingpakete an, die auch Social-Networking integrieren.
Büroeinrichtung: Secondhand ist nachhaltig und günstig
Das Unternehmen wächst und langsam wächst der Wunsch nach einem eigenen Büro? Je nach Art des Geschäfts kann es sogar zwingend erforderlich sein, da regelmäßig Kundenbesuche oder Gäste empfangen werden.
Bei der Einrichtung der Räumlichkeiten wartet wieder viel Sparpotenzial. Kauft ein Unternehmer sämtliche Möbel neu, ist die Businesskasse schnell leer. Setzt er stattdessen auf Second-Hand-Mobiliar, kann er sparen. Da heute kaum noch mit riesigen Aktenbergen gearbeitet wird, braucht er nicht so viel Platz. Einige Schubladenschränke und Regale reichen als Basis aus. Siehe dazu Kleinanzeigenmärkte!
Tipp: Unternehmer sollten Ausschau nach Firmenauflösungen in der eigenen Region halten. Dort bekommt man oft sehr günstig die Chance, Möbel für das neue Büro zu kaufen. Gründer sollten sich zudem den Kauf immer quittieren lassen, denn Einrichtungsgegenstände können später als Unternehmenskosten von der Steuer abgesetzt werden.
Auch bei Elektronikgeräten sind Gebrauchtkäufe zielführend. Benötigt man ein neues Unternehmenshandy, möchte aber keinen weiteren Vertrag abschließen? Refurbished-Händler kaufen genutzte Geräte an, bereiten sie auf und stellen sie dann interessierten Kunden zum Kauf zur Verfügung. So bekommen Unternehmer hochwertige Hardware zu einem fairen und günstigen Preis.
Software-as-a-Service: Cloud statt SSD-Festplatte nutzen
Unternehmensdaten müssen sicher und zentral verwaltet werden, um die Daten der Kunden effektiv zu schützen. Ein eigener Serverraum ist für Gründer unrealistisch; der Trend geht klar zu SaaS-Produkten (Software-as-a-Service). Während der Gründung und auch danach bieten solche Services den Vorteil, dass Gründer von überall aus auf ihren Cloudspeicher zugreifen können. Die Notwendigkeit der Mobilität per Laptop wurde bereits angesprochen.
Stellen wir uns vor, ein Gründer finanziert seinen ersten erholsamen Urlaub seit der Gründung und arbeitet bequem per Laptop in der Hotellobby. Da das Leben voller Zufälle steckt, begegnet ihm ein potenzieller Neukunde. Dank des Zugriffs auf die Cloud kann er direkt ein Angebot bereitstellen und sichert sich einen neuen Kunden.
Software-as-a-Service bietet weitere Vorteile. Die Dienstleister übernehmen nicht nur die Datenspeicherung, sondern auch Support und Hosting. Es ist wichtig, dass sich Gründer an einen seriösen Dienstleister wenden, der ihre Bedürfnisse erfüllt.
Tipp: Bei der Suche nach dem passenden Angebot sollten Existenzgründer nach Start-up-Rabatten fragen. Dies gilt nicht nur bei Software-as-a-Service Diensten, sondern auch für Internetanbieter, Softwarepakete und vieles mehr. Als Teil der Gründergemeinschaft haben Start-ups nicht selten die Chance, attraktive Rabatte zu erhalten.
Fazit: Gründer nutzen ihr Sparpotenzial zu wenig
In der Gründungsphase schreiben Start-ups selten schwarze Zahlen; oft sind die Investitionen zu Beginn höher als der ROI. Diese Phase gilt es zu überbrücken. Unwissenheit führt dazu, dass viele Gründer schon während der ersten Monate zu viel Geld ausgeben und sich so langfristig einer Schuldenfalle nähern. Dabei gibt es genügend Einsparpotenzial, das sich insgesamt betrachtet schnell rentiert.
Es beginnt bei der Beschaffung der wichtigsten Arbeitsmaterialien und endet bei Weiterbildungskursen. Diese sind zeitintensiv und teuer, doch oft bieten Institutionen wie die IHK oder Videoportale wie YouTube günstige und kostenlose Alternativen an.
Wenn man gerade sich selbständig macht und ein Start-up gründet, sollte man sich einen Leitsatz zu Herzen nehmen: Wer vor jeder Investition prüft, ob es kostenlose oder günstigere Alternativen gibt, spart während der gesamten Gründungsphase Geld. Manchmal ist es zeitaufwendig, noch schnell im Netz nach dem besten Preis zu recherchieren. Langfristig gesehen schafft man es so aber schneller, in die Gewinnzone zu kommen.